Ki.Ka-Chef hat "nichts von Scheinrechnungen gewusst"
Steffen Kottkamp hat im Ki.Ka-Betrugsprozess ausgesagt und demnach von dem Betrug im eigenen Haus nichts mitbekommen.
Steffen Kottkamp, Programmgeschäftsführer des ARD/ZDF- Kinderkanals Ki.Ka, hat nach eigener Aussage nichts von Scheinrechnungen gewusst. "Mir ist das nicht aufgefallen, sonst wäre ich tätig geworden", sagt er laut der Nachrichtenmagentur "dpa" am Dienstag im Ki.Ka-Betrugsprozess vor dem Erfurter Landgericht. Auch von der massiven Spielsucht des wegen Bestechlichkeit und Untreue angeklagten früheren Herstellungsleiters habe er nichts gewusst.
Der 43-jährige Angklagte hat zum Prozessauftakt bereits gestanden, über fünf Jahre lang Scheinrechnungen von rund 4,6 Millionen Euro ohne Gegenleistung zur Zahlung angewiesen zu haben. Er führt als Gründe massive Spielsucht und das "raue Klima" beim Kindersender an. Dass der Betrug beim Kinderkanal nicht aufgefallen ist, könne er sich nur damit erklären, dass falsche Zahlen vorgelegt worden seien, sagt Kottkamp jetzt. Er hat im November 2008 beim Kinderkanal das Ruder von Frank Beckmann übernommen, der heute als NDR-Fernsehdirektor wirkt.