
Kenner hinter Kate & William - die deutschen Adels-Experten
Einige wenige Journalisten in Deutschland kennen sich bei Hofe und in der Society aus. W&V-Online-Redakteurin Petra Schwegler stellt sie vor.
Es gibt nicht viele von ihnen im deutschen Medienmarkt – nur eine Handvoll Journalisten stehen im Ruf, "echte" Adels-Experten zu sein. Umso gefragter sind sie in diesen Tagen: Am 29. April läuten in London die Hochzeitsglocken. Nach acht Jahren Beziehung wird Kate Middleton ihrem Prinzen William in der Westminster Abbey das Jawort geben. Die ganze Welt schaut zu und fragt sich, ob Kate glücklich werden kann.
Einschätzen können die Lage am Hof wohl nur die Promi- und Adels-Experten. Dazu zählen in Deutschland Sibylle Weischenberg, die am "Tag 0" für Sat.1 insgesamt 720 Minuten live von der Royal Wedding berichten wird, Andreas Constantin Englert, stellvertretender Chefredakteur bei "Frau im Spiegel" und im Schweizer Fernsehen präsent, ARD-Aushängeschild Rolf Seelmann-Eggebert,Society-Kenner Michael Kneissler und Norbert Loh, seit fast 40 Jahren Hofberichterstatter für "die aktuelle".
Der Blick hinter Schlossmauern fällt bei ihnen sehr detalliert aus. So hat Weischenberg gerade in der "Für Sie" über das royale Brautpaar verraten: "Zwei Jahre lang dürfen die beiden eher privat leben, zwischendurch wird es ein paar große Auftritte geben. Das hat die Queen zum Schutz vorprogrammiert, damit Catherine sich in die Rolle einfinden kann. Man bereitet ihr das Nest Königshaus." Auch verrät sie Lebensnahes über William und Kate. Um auf viel Pomp zu verzichten, werde Kate nicht - wie üblich - in der Hochzeitskutsche zur Kirche gefahren, sondern im Auto, so Sibylle Weischenberg, die am 29. April bei Sat.1 omnipräsent sein wird.
Doch wie wird man eigentlich Adels-Experte? Andreas Constantin Englert sagt, was Journalisten für diesen Job brauchen: "Ein gutes Gedächtnis und den Willen, sich mit dem komplexen Strukturen auseinanderzusetzen. Vonnöten ist auch eine gewisse Sympathie für Traditionen." Er selbst sei während seiner Zeit als Chefreporter bei Burdas People-Magazin "Bunte" fast ausschließlich mit dem Adel befasst gewesen – "aus dem historischen Interesse heraus, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen".
Englerts Wissen über den Adel und seine Strukturen kommt dabei immer wieder zum Tragen: "Adlige sind Prominente mit lebenslanger Halbwertszeit. Das Wissen, das ich mir darüber aneigne, bleibt immer aktuell. Königshäuser sind darüber hinaus der letzte Garant für wahren Glamour und Traditionen", betont der stellvertretender Chefredakteur bei "Frau im Spiegel". Englert nennt den Adel auch "einen interessanten Zweig der internationalen Gesellschaft, der sich nicht mehr groß ändert".
Für Englert und seine Kollegen Weischenberg, Kneissler, Seelmann-Eggebert und Loh beginnt am Tag nach der Hochzeit die Arbeit erst so richtig: Es geht darum, über das Fest, die Gäste, die Kleider – oder auch über die kleinen und großen Skandale zu berichten.