
Diebstahl:
Keine Chance für "Krümelmonster": Bahlsen-Chef lässt goldenen Keks überwachen
Wochenlang hatte der Diebstahl des goldenen Bahlsen-Kekses für Schlagzeilen gesorgt. Firmenchef Werner Bahlsen will daraus jedoch kein Kapital schlagen und hat seinem Marketing untersagt, den kuriosen Klau für Vermarktungszwecke zu nutzen.
Der Keks-Fabrikant Bahlsen will aus dem Diebstahl und Wiederauftauchen seines Firmen-Wahrzeichens kein Kapital schlagen. Alle Vermarktungsideen um den kuriosen Klau des goldenen Bahlsen-Kekses in Hannover wurden untersagt. "Unser Marketing hatte viele Ideen, was sich daraus noch alles machen ließe: Aber das habe ich gestoppt", sagte Firmenchef Werner Bahlsen gegenüber der "Süddeutschen Zeitung". Der Keks-Klau hatte Anfang des Jahres wochenlang für Gesprächsstoff gesorgt, als Bekennerschreiben mit Fotos vom "Krümelmonster" auftauchten. Nachdem Bahlsen zugestimmt hatte, ein Kinderkrankenhaus mit Gratis-Keksen zu versorgen, wurde der Gold-Keks am Pferdedenkmal vor Hannovers Leibniz Universität entdeckt.
Der Keks, der seit 100 Jahren an der Fassade des Bahlsen-Stammsitzes hing, ist zur Zeit im Museum ausgestellt. Nach einer Restaurierung soll er Anfang Juli wieder aufgehängt werden. Bahlsen will ihn künftig per Kamera überwachen lassen. Die Staatsanwaltschaft hatte ihre Ermittlungen eingestellt, nachdem sich kein Täter ermitteln ließ.
Bahlsen bestritt erneut, aus Marketinggründen den Diebstahl selbst inszeniert zu haben. Offen spricht der 64-Jährige über die Produktwerbung für den Keksriegel Pick-up mit dem Schauspieler Matthias Schweighöfer in dessen Film "Schlussmacher". "Das war vertraglich geregeltes Product Placement: Wir fanden, dass das sehr gut passt - und wir haben dafür den Film finanziell unterstützt." Insgesamt gebe das Unternehmen mit seinen 2500 Mitarbeitern, das vor allem auf Wachstum im Ausland setzt, 35 Millionen Euro im Jahr für Werbung aus. Das aktuelle Jahr habe für Bahlsen gut begonnen: "Bisher sind wir leicht gewachsen." (dpa/fs)