Axel Springer:
Kein nackter Busen mehr in "Bild"
Die "Bild"-Mädchen müssen künftig was anziehen: Der Busen bleibt bedeckt. Die Sexismus-Diskussionen sind auch an der Boulevardzeitung nicht vorbei gegangen.
Die #metoo-Bewegung lässt auch die "Bild"-Zeitung nicht unberührt. Sie zieht das "Bild-Girl" aus dem Verkehr. "Wir werden keine eigenen Oben-ohne-Produktionen von Frauen mehr zeigen", schrieb die Boulevardzeitung am Montagmorgen in eigener Sache. "Unser Gefühl in den letzten Monaten war zunehmend, dass viele Frauen diese Bilder als kränkend oder herabwürdigend empfinden, sowohl bei uns in der Redaktion, aber auch unter unseren Leserinnen", hieß es zur Begründung.
So ganz ist es mit dem Sex sells aber nicht vorbei: Das "Bild-Girl" werde es aber weiter geben. Erotische Kunst und Fotografie sei eine große Errungenschaft freier Gesellschaften. All die Frauen, die sich für das Blatt auszogen hätten, hätten "das freiwillig und mit großer Freude getan". Aber die Unterhaltung von Männern soll laut "Bild" die Kränkung von Frauen nicht in Kauf nehmen. "Deswegen werden wir solche Fotos auch nicht mehr produzieren".
Bereits vor sechs Jahren waren die Oben-ohne-Mädchen in "Bild" von der Seite eins ins die Blattinnere gewandert. Auch wenn es nun nackte Eigenproduktionen nicht mehr geben werde, sollen Nackt-Fotos, "über die das Land spricht", weiter gedruckt werden. Im Netz findet sich die Ankündigung (betitelt mit "Männer, seid stark") gleich obnerhalb enes Videos zum neuen "Playboy"-Shooting. Die abgebildete Dame ist durchaus noch barbusig.
dpa/W&V-Redaktion