Kassaei: Marken müssen liefern statt versprechen
Amir Kassaei fordert auf einem Berliner Workshop: In einer immer vernetzteren Welt kommt es auf die Inhalte selbst an, nicht wo die Inhalte zu sehen sind.
Was wird aus der Werbung in der digitalen Welt? Sie braucht jedenfalls radikales Umdenken, so die Forderung des Kreativchefs der Werbeagentur DDB Group, Amir Kassaei. In einer immer vernetzteren Welt käme es zunehmend auf die Inhalte selbst an, nicht wo die Inhalte zu sehen seien, so der Werbemanager auf einem Workshop-Event der UFA Brand Communication und des Beratungsunternehmens HMR International in der Bertelsmann-Repräsentanz in Berlin. Relevanz schlage Reichweite, so Kassaei. Gleichzeitig müssten Marken "tatsächlich liefern statt nur zu versprechen", so der DDB-Mann.
Die 170 Referenten und Fachbesucher haben sich vor allem über die neues Trends im Bereich "Branded Entertainment" ausgetauscht. Die auf eine Marke zugeschnittenen Formate, die den Marken wiederum umfassende Kommunikationsplattformen bieten, verzeichnen den Diskutanten zufolgeeine große Nachfrage in der digitalen Welt. Die kürzliche Lockerung der Werberichtlinien - gemeint ist die Legalisierung des Product Placements im April 2010 - geben dazu einen weiteren Impuls, so die UFA-Tochter UFA Brand Communication.
Noch sei in Deutschland wenig von echten Werbe-Innovationen zu spüren. Justin Wilkes, Executive Vice President & Entertainment bei @radical.media aus New York macht den deutschen Kollegen allerdings Mut: Die Erfahrungen aus den USA würden zeigen, dass alle derzeit in Deutschland noch bestehenden Herausforderungen und Barrieren im Bereich innovativer Markenkommunikation vergessen werden, sobald es ein paar wenige Beispiele von Branded Entertainment gebe, die wirklich funktionierten. Als Beispiel ist in Berlin die Deutsche Telekom mit ihrer Kampagne „Million Voices“ präsentiert worden, die die Möglichkeiten des Netzes im Bereich Branded Entertainment aufzeige.