
DuMont Mediengruppe:
Kartellwächter rücken bei DuMont ein
Beamte des Bundeskartellamts untersuchen Verlagsräume des Zeitungskonzerns DuMont.

Foto: DuMont Mediengruppe
Am Dienstag den 5.Dezember haben Kartellbeamte Verlagsräume des Zeitungskonzerns DuMont untersucht. Das geht aus einer internen Email der DuMont-Vorstände Christoph Bauer, Stefan Hütwohl und Otto Christian Lindemann an die Belegschaft des Verlags hervor.
Offenbar wird untersucht, ob es zwischen dem Bonner Generalanzeiger und dessen Mutterverlag Bonner Zeitungsdruckerei und Verlagsanstalt H. Neusser und der damaligen Zeitungsgruppe M.DuMont Schauberg eventuell unerlaubte Absprachen gegeben hat.
Die Vorgänge gehen offenbar auf das Jahr 2000 zurück. Sie sollen nach W&V-Information in Zusammenhang stehen mit der späteren Überkreuzbeteiligung zwischen den Verlagshäusern. Seit 2005 hält DuMont 18 Prozent Anteile an dem Bonner Verlagshaus. Die Bonner haben neun Prozent der Anteile an DuMont erworben.
Wie der internen Email zu entnehmen ist, befindet sich das Bonner Verlagshaus offenbar in Verkaufsverhandlungen und hat die möglicherweise verbotene Absprache mit den Kölnern deswegen selbst beim Bundeskartellamt angezeigt.
Das Bundeskartellamt bestätigt lediglich, dass es eine "Durchsuchungsmaßnahme im Bereich regionaler Abo-Tageszeitungen in NRW durchgeführt" hat. Insgesamt zehn Mitarbeiter des Bundeskartellamtes haben mit Unterstützung der Kriminalpolizei Beweismaterial an einem Unternehmensstandort und in einer Rechtsanwaltskanzlei sichergestellt.
DuMont bestätigt den Vorgang und teilt mit, dass der Konzern mit dem Amt zur Aufklärung des Sachverhaltes kooperieren will.