FDP Hamburg:
Kampagnen-GAU? - Der "FDP-Mann" Katja Suding
Eigentlich klar: Katja Suding, Spitzenkandidatin der Hamburger FDP ist eine Frau. Warum ein Wahlplakat der ehemaligen Edelman-PR-Beraterin jetzt provoziert.
Im Februar ist Bürgerschaftswahl in Hamburg, und die FDP um Spitzenkandidatin Katja Suding gibt sich kämpferisch. Jetzt hat die liberale Partei ihr Wahlkampfplakat mit dem Slogan "Hamburg gibt die Richtung vor" vorgestellt und das Echo ist gewaltig. Der Grund: Suding präsentiert sich auf dem Plakat als "Unser Mann für Hamburg".
Die Häme in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter ließ natürlich nicht lange auf sich warten. "Das geht gar nicht! Ich als Frau bin mehr als entsetzt, wie man sich derart unprofessionell anbiedern kann", postet eine Userin auf Sudings Facebook-Profil. "Weder ist das besonders witzig, noch ist es besonders intelligent....es ist einfach nur schlecht." Auch auf Twitter kommt mitunter harsche Kritik.
@HAZ wo #Westerwelle als cheff durchgeht kann @KatjaSuding schon mal als mann durchrutschen http://t.co/i23SyJ3hgA #Suding
— dilbert fan (@dilbert0815) 10. Dezember 2014
Wie #FDP-Plakatreihe von Katja #Suding wohl weitergeht?
"Ein ganzer Kerl dank Chappi"?
— J3LLYB3ANS (@J3LLYB3ANSL0VER) 10. Dezember 2014
"Unser Mann für Hamburg" und dann Frauen auf die Bilder packen, gibt es größere Witze als die @fdphh ?
— Johanna Klingbeil (@johanna_kl) 9. Dezember 2014
Es gibt aber auch positives Feedback für die Kampagne der Hamburger FDP. "Mutig, provokant", findet etwa ein Facebook-User. Mitunter kommt auch Applaus von einigen auf Twitter:
Da haben @KatjaSuding und die @fdphh wohl alles richtig gemacht. Chapeau! #ViralesMarketing
— DΔNIΞL POSSΞLT LΔGΞS (@daniel_posselt) 10. Dezember 2014
Wow, die Frau ist so gut, sie könnte glatt ein Mann sein!
#DankeFDP #Suding #fdp pic.twitter.com/1Ig1ngLJAI
— Rayk Anders (@RaykAnders) 9. Dezember 2014
Die Headline "Unser Mann für Hamburg" ist natürlich kein Versehen, kommt Suding doch aus der PR. Die Wahl-Hanseatin zeichnete als Account Director des Diageo-Teams des Hamburger Standorts von Edelman Deutschland verantwortlich. Im Interview mit Bild.de gab Suding zu, dass das Plakat vor allem eines soll: Auffallen. "Unser Ziel war es, an die Kampagne von 2011 anzuknüpfen, die ja auch viel Aufmerksamkeit erregt hat.“
Diese Aufmerksamkeit hat die Hamburger FDP bitter nötig. Verschiedene Sonntagsumfragen zur Bürgerschaftswahl sehen die liberalen Hanseaten zwischen mageren zwei und sieben Prozentpunkten. Zumindest beim politischen Gegner, den Hamburger Grünen, ist das provokante Plakat da schon angekommen, wie man sieht.
Die FDP macht auf Gender-bender? Da bleib ich lieber beim Original - und wähl' eine Frau @fegebanks! #mitGrüngehtdas pic.twitter.com/HcoFZyDQ31
— Sonja Lattwesen (@laetti) 9. Dezember 2014