
Coca-Cola:
Kalkül oder Fail? Peinlicher Sprite-Spot sorgt für Häme
"Ich bin nur ein Durstlöscher, Magic wie Feuerlöscher" - mit dem Spot "Einfach nur Sprite" will die Coca-Cola-Marke bei Jugendlichen punkten. "Einfach nur peinlich" lautet jedoch das Urteil der Zielgruppe. Warum Sprite die Häme im Netz gleichzeitig nutzten und schaden könnte.
"Ich bin nur ein Durstlöscher, Magic wie Feuerlöscher" - mit dem Spot "Einfach nur Sprite" will die Coca-Cola-Marke bei der jugendlichen Zielgruppe punkten. Die Zitronenlimo ist jung, hip, lässig, so die Botschaft der Kampagne aus der Feder von Ogilvy & Mather. Im Netz fällt das Urteil jedoch anders aus: Der Clip wirkt altbacken, peinlich und verkrampft. Doch vielleicht kann Sprite die Häme auch zu seinem werbewirksamen Vorteil nutzen.
Auf Youtube fällt die Kritik besonders harsch aus. "Was ein Hohlbrot-Gefasel", kommentiert ein Nutzer. "Extrem nervtötend", findet ein anderer den Sprite-Spot und stellt fest: "Das kann nicht der Sinn einer Werbung sein." Grund für die heftige Reaktionen ist vor allem die missglückte Rap-Einlage, die der Zielgruppe das Getränk schmackhaft machen soll.
Vielleicht ist die holprige Video-Inszenierung jedoch reines Marketing-Kalkül, denn eigentlich kann Sprite Rap: Die Getränkemarke war eine der ersten, die auf Testimonials aus der Hip-Hop-Kultur setzte. Bereits 1986 warb sie mit dem Oldschool-Rapper Kurtis Blow. In diesem Jahr bringt Sprite in den USA zudem die "Obey Your Verse Collection" heraus, auf den Dosen prangen Zitate von Rap-Größen wie Drake, Nas, The Notorious B.I.G. und Rakim. Ein möglicher Shitstorm für "Einfach nur Sprite" wäre somit eine willkommene Möglichkeit, die Marke ins Gespräch zu bringen. Dass so eine Strategie aufgehen könnte, beweist der Post eines erbosten Youtube-Nutzers: "Dieser Werbespot ist so unglaublich erbärmlich, dass ich mir extra die Mühe gemacht habe, gezielt danach zu suchen, nur um ihn schlecht zu bewerten."
Einziger Wermutstropfen: Der Shitstorm bleibt aus. Stattdessen weht eher ein laues Lüftchen durch die traditionell empörungsbereite Netzgemeinde. Auf Youtube hat der Spot bisher nur 10.000 Views generiert, das gleiche Bild zeigt sich auf Twitter. Die bisher überschaubaren Reaktionen auf den Clip könnten der Marke mitunter mehr schaden als jede Negativ-Kritik.
Die Macher des #Sprite-Spots möchte ich in einen Raum sperren, in dem sie über 48 Stunden bei 120 dB ihr Werk im Dauerloop hören müssen.
— Herr von und zu (@Held_des_Chaos) 24. Juli 2015
argh dieses Sprite-Werbung - Aggressionen. Einfach Aggressionen! #the100 #sprite #scheiße
— Dreamcatchers (@Dreamcatchers91) 29. Juli 2015
Ich hasse die neue #Sprite Werbung
— marvin (@everPayd) 29. Juli 2015