
Kachelmann-Prozess: Drohen "BamS" und "Focus" neue Durchsuchungen?
Ein Jahr nach der Festnahme von Wettermoderator Jörg Kachelmann erhebt sein Anwalt neue Vorwürfe. Haben "Focus" und "Bild am Sonntag" eine Schweizer Zeugin für Informationen bezahlt?
Im Vergewaltigungsprozess gegen Wettermoderator Jörg Kachelmann hat die Verteidigung die Berichterstattung von "Focus" und "Bild am Sonntag" scharf kritisiert. Kachelmanns Anwalt Johann Schwenn wirft den beiden Blättern am Montag vor, eine Schweizer Zeugin als Informationsquelle bezahlt zu haben. Die Frau soll den Berichten zufolge bei ihrer Vernehmung in der Schweiz von Übergriffen Kachelmanns berichtet haben.
Schwenn beantragt nun, die Chefredaktionen sollten die Vergütungsvereinbarung mit der Schweizerin offenlegen, "um eine drohende Durchsuchung abzuwenden". Schwenn glaubt, dass die Frau die Quelle für Berichte in beiden Blätter Anfang März war. Darin sind Details eines Treffens der Schweizerin mit Kachelmann geschildert worden, das Mitte Januar 2010 in der Wohnung der Frau stattgefunden haben soll - also drei Wochen vor der behaupteten Vergewaltigung in Schwetzingen.
Kachelmann soll seine 38-jährige Ex-Geliebte aus Schwetzingen mit einem Messer bedroht und vergewaltigt haben. Der 52-Jährige bestreitet die Tat. In der Vergangenheit hat Schwenn bereits vergeblich beantragt, die Redaktionen von "Focus" und "Bunte" zu durchsuchen.
Am Montag, dem 32. Verhandlungstag, befragt das Landgericht Mannheim mehrere Zeugen, darunter eine Frau, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit über ihr schon länger zurückliegendes Verhältnis zu dem 52-jährigen Schweizer aussagen soll. Auch eine Polizistin soll als Zeugin aussagen. Sie hat vor einem Jahr Kachelmanns Ex-Geliebte vernommen.