Übernahme:
KKR will alle Springer-Aktien im Streubesitz
Der US-Finanzinvestor KKR will sich alle in Streubesitz befindlichen Aktien des Medienkonzerns Axel Springer sichern. Die Hautpversammlung im Juni wurde auf das vierte Quartal verschoben.
Der US-Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts (KKR) will sich alle noch im Streubesitz befindlichen Aktien des Medienkonzerns Axel Springer sichern, berichtet der Nachrichtendienst dpa. Dem Vorstand der Axel Springer SE sei mitgeteilt worden, dass KKR über die entsprechende Holdinggesellschaft Traviata B.V. zeitnah ein sogenanntes Squeeze-Out der Minderheitsaktionäre anstrebe, gab der Medienkonzern am Mittwoch in Berlin bekannt. Dabei können die restlichen Aktionäre gegen eine angemessene Barabfindung vom Großaktionär herausgedrängt werden.
Der Konzern verschob deshalb auch seine eigentlich für den 17. Juni geplante Hauptversammlung auf das vierte Quartal und will diese dann mit einer Beschlussfassung zu den KKR-Plänen verbinden.
Ziel: Weltweiter Marktführer im digitalen Journalismus
Mit dem Einstieg des US-Investors als Großaktionär bei Springer im vergangenen Jahr hatte dieser sich nach und nach einen großen Anteil der Aktien gesichert. Im Streubesitz befinden sich nur noch wenige Aktien - nämlich ein Anteil von 0,9 Prozent. Die sonstige Aktionärsstruktur sieht so aus: Die Witwe des Verlagsgründers, Friede Springer, und Vorstandschef Mathias Döpfner halten zusammen rund 45,4 Prozent des Grundkapitals. Auf die Enkel des Verlagsgründers, Ariane Melanie Springer und Axel Sven Springer, entfallen zudem 6 Prozent. KKR steht momentan bei 47,6 Prozent. Springer will im Juni zunächst eine Abschlagszahlung in Höhe von 50 Prozent der geplanten Dividende, also 0,58 Euro je Aktie, leisten, wie es weiter hieß.
Der Medienkonzern mit Sitz in Berlin und mehr als 16 000 Mitarbeitern ging die strategische Partnerschaft mit dem US-Finanzinvestor mit dem Ziel ein, schneller im Digitalen zu wachsen. Springer zog sich dazuin diesem Jahr auch nach 35 Jahren von der Börse zurück. Der Konzern mit seinen journalistischen Marken "Bild" und "Welt" peilt an, weltweit Marktführer im digitalen Journalismus und bei digitalen Rubrikengeschäften zu werden.