Übernahme von i&u TV:
KKR kauft auch Firma von Günther Jauch
TV-Moderator Günther Jauch verkauft an den Investor KKR. Seine Produktionsfirma soll Teil des neuen Entertainment-Konzerns werden, den die Private-Equity-Firma derzeit aufbaut.
Der Finanzinvestor KKR übernimmt die Produktionsfirma des Fernsehmoderators Günther Jauch. Gemeinsam mit dem auf Medien- und Entertainment spezialisierten Finanzinvestor Atwater Capital steigt das Unternehmen bei Jauchs Firma i&u TV ein. Die Firma produziert einige Shows mit dem prominenten Moderator selbst aber auch zahlreiche weitere Sendungen wie "Stern TV", "Klein gegen Groß" und "Die ultimative Chartshow".
KKR hatte erst vor kurzem die Tele-München-Gruppe sowie den Videospezialisten Universum Film übernommen. Rund um die einstige Mediengruppe des Münchner Filmhändlers Herbert Kloiber soll ein großer unabhängiger Produktions- und Filmrechtehandels-Konzern entstehen. Die Investoren spekulieren auf den wachsenden Bedarf an hochwertigen Serien und Filmen durch TV-Sender und Streaming-Anbieter. Chef des noch unbenannten neuen Medienunternehmens ist der langjährige Constantin-Vorstandschef Fred Kogel.
Jauch steht "vor und hinter der Kamera zur Verfügung"
Kogel und Jauch kennen sich seit langem aus gemeinsamen Anfängen beim Bayerischen Rundfunk. "Fred Kogel kenne und schätze ich seit fast 40 Jahren", lässt sich Jauch in der Mitteilung zitieren. "Mit ihm an der Spitze einer schlagkräftigen Plattform und dem starken Gesellschafter KKR werden sich für I&U neue Chancen im TV-Markt und darüber hinaus eröffnen".
Seinen eigenen zugkräftigen Namen will Jauch ebenfalls in das Projekt einbringen. "Auch ich werde der Firma noch für mehrere Jahre vor und hinter der Kamera zur Verfügung stehen", erklärt der Moderator und TV-Unternehmer. Die Kölner Produktionsfirma passe bestens in den künftigen Konzern, meint CEO Kogel. "Infotainment ist die Programmfarbe der Zukunft. Sie wird für unsere Kunden immer wichtiger, um bei Zuschauern ein unverwechselbares Profil zu schaffen."
Zu Kaufpreis und Einzelheiten des Deals machte KKR keine Angaben.
Weitere Übernahmen wahrscheinlich
Die Kauflust von KKR ist mit der Übernahme der Jauch-Firma wohl noch nicht gestillt. Kogel und sein Management bereiten "derzeit den operativen Start und weiteren Ausbau des Medienunternehmens vor", heißt es weiter in der Mitteilung von KKR. "Wir setzen unsere ambitionierten Pläne konsequent um und kommen bei unserem Vorhaben, ein schlagkräftiges Content-Haus in der deutschen Film- und Fernsehindustrie aufzubauen, mit großen Schritten voran", sagt der verantwortliche KKR-Partner Philipp Freise.
Wie W&V kürzlich berichtete, ist KKR offenbar auch an einer Übernahme der renommierten Münchner Produktionsfirma Wiedemann & Berg interessiert.