Crowdsourcing-Plattform :
Jovoto baut für Deutsche Bank einen Innovations-Think-Tank auf
Die Deutsche Bank lässt einen ersten Crowdsourcing-Wettbewerb auf Jovoto in einen längerfristig angelegten Innovations-Think-Tank münden.
Die Deutsche Bank will das Innovationstempo erhöhen und bis 2020 insgesamt 750 Millionen Euro investieren, um ihr in die Jahre gekommenes Geschäftsmodell in die digitale Zukunft zu transportieren. Dazu richtet sie in Frankfurt 400 Arbeitsplätze für Digitalexperten ein und holt externe Fintech-Experten in die sogenannte "Digitalfabrik".
Innerhalb dieses Innvovationsprozesses wird sich die Deutsche Bank erstmals nach außen öffnen: Sie bindet die Berliner Crowdsourcing-Plattform Jovoto mindestens bis zum Jahresende in den Ideenfindungsprozess ein, um nach Ideen für Services und Bankprodukte der Zukunft zu fahnden.
Der Finanzdienstleiter baut derzeit gemeinsam mit Jovoto einen Think Tank auf, der Kreative, hunderte von Startup-Unternehmen der Fintech-Szene, Finanzexperten, Wissenschaftler, Servicedesigner, Vertreter von Konsumentenportalen und interne Experten der Bank auf auf der Plattform jovoto.com/orbits/future-of-banking/ zusammenführen soll. 8000 seiner am besten für die Innovations-Aufgaben geeigneten Kreativen aus aller Welt bringt Jovoto zum jetzigen Zeitpunkt in den Think Tank ein; das entspricht zehn Prozent der Jovoto-Gemeinschaft von 80.000 Kreativen in 152 Ländern.
Mindestens fünf Crowdstorms wird Jovoto über die die geschlossene Think-Tank-Plattform für die Deutsche Bank bis zum Jahresende steuern. Schwerpunkt wird unter anderem das Thema "Künstliche Intelligenz" oder "Banking für junge Leute" sein. Allein die Preisgelder werden insgesamt deutlich über 150.000 Euro liegen. Dazu kommen Investments in die Moderation der Kreativ-Crowd durch Jovoto, Aufbau und Pflege der IT-Plattform.
"Die digitale Welt treibt Veränderungen im Banking mit großer Geschwindigkeit an. Die Zusammenarbeit mit Jovoto und der Open Innovation-Methode unterstützt uns im Innovationsprozess durch das Identifizieren von Ideen auf globaler Ebene in kurzer Zeit", sagt Markus Pertlwieser, Chief Digital Officer der Deutschen Bank.
Um die externen Ideenkanäle zu steuern, den Ideenfluss verdaubar zu machen und als eine Art Nahtstelle zwischen externem Input und der internen Organisation fungieren, hat die Deutsche Bank auf Unternehmensseite ein achtköpfiges Team eingerichtet - mit Mirjam Pütz als Innovationsmanagerin - einer "Head of disruptive and strategic programs".
Zunächst hatte das Geldinstitut auf Jovoto im Dezember einen Ideen-Wettbewerb ausgelobt, um Belastbarkeit und Professionalität der kreativen Crowd zu testen. 25.000 Euro Preisgeld wurden an die besten Ideen vergeben - so etwa der rumänische Architekt Epure Lazar Mihail, der vergangene Woche auf einer Preisverleihung prämiert worden ist. Er hatte die unter anderen mit DB-Vorständen besetzte Jury mit der Idee für eine Art Siri für Finanzfragen überzeugt - eine App, die Daten aus dem Onlinebanking und anderen Quellen miteinander verquickt und dem Nutzer auf Anfrage bestimmte Kaufentscheidungen erleichtert.
Auch andere Unternehmen haben Jovoto mittlerweile als festen Ideenlieferanten in ihre Innovationsprozesse eingebaut. Das Startup, das anfangs nur für einzelne kleine Kreativprojekte herangezogen wurde, hat sich zum professionellen externen Problemlöser gemausert. "Lange war der Markt nicht bereit, eine Plattform wie Jovoto als dauerhafte Quelle der Innovation zu nutzen. Das ändert sich gerade," sagt Christopher Peters, Strategiechef bei Jovoto. Peters war erst Anfang des Jahres von Coca-Cola gekommen, wo er im Vorstand Marketing und Sales für Business Innovation zuständig gewesen war.