Jeder zweite TV-Haushalt glotzt digital
Der "Digitalisierungsbericht 2009" ist da: 55 Prozent der Deutschen empfangen ihr demnach Fernsehprogramm digital.
Mehr als jeder zweite deutsche TV-Haushalt - genau genommen 55 Prozent - empfängt sein Fernsehprogramm digital. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Anstieg um 8,3 Prozentpunkte. "Damit schreitet die Digitalisierung des Fernsehens weiter voran, wenn auch ein Ende des Analogen noch nicht greifbar ist", resümiert die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) der Landesmedienanstalten in ihrem "Digitalisierungsberichts 2009".
Die Digitalisierung schreitet bei den verschiedenen Übertragungswegen sehr unterschiedlich voran. Während das Antennenfernsehen bereits voll auf DVB-T umgestellt und damit digitalisiert ist, empfangen nur 30,6 Prozent der Kabelzuschauer digitales Fernsehen. Gegenüber dem Vorjahr mit 21 Prozent ermitteln die Medienanstalten hier zwar einen deutlichen Anstieg.
Der Digitalisierungsbericht weist die Entwicklung der Digitalisierung nach Übertragungswegen differenziert aus. Doch die Medienwächter halten auch klar fest, dass das Kabel beim Digitalisierungsgrad weiterhin hinter den anderen Übertragungswegen zurückbleibt, vor allem mit Blick auf die Bedeutung des Kabelmarktes: Fast 53 Prozent der Haushalte beziehen ihr TV aus der Kabelbuchse. Bei den Satellitenzuschauern nutzen laut Digitalsierungsbericht inzwischen knapp drei Viertel - 74,1 Prozent - das digitale Signal. "Hier erscheint eine Analogabschaltung in Reichweite", teilen die Medienanstalten mit.
Bei DVB-T gibt es indes deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. Der Anteil der Fernsehhaushalte in Hamburg und Schleswig-Holstein, die DVB-T empfangen, ist inzwischen auf mehr als 18 Prozent (18,3 Prozent) gestiegen. Damit sind die beiden nördlichen Länder nach Darstellung der Landesmedienanstalt MA-HSH bundesweit Spitzenreiter beim digitalen Antennenfernsehen. Bundesweit nutzen 4,2 Millionen TV-Haushalte diesen Übertragungsweg, vor allem in den Ballungsräumen. Das sind 300.000 Haushalte mehr als im Vorjahr.