Gedruckt und digital erreicht die Zeitung einen Gutteil der deutschsprachigen Bevölkerung. (ZMG)

Umgerechnet bedeute das, dass die Verlage mit ihren Inhalten über die kombinierten Kanäle 16,7 Millionen mehr Nutzer erreichen als allein über Print. Und das sind vor allem die jungen Leser, die den Zeitungen auf Papier sonst verloren gehen würden. Von den 14- bis 29-Jährigen lesen nämlich lediglich 39,1 Prozent Zeitung analog, während 90 Prozent Reichweite kombiniert gemessen werden.  Deutlich größere Papierfans sind die Über-50-Jährigen: 74,6 Prozent lesen Zeitung, die Digitalnutzung hebt diese Wert nur noch ein wenig, auf 83,1 Prozent.

Junge lesen gern digital. (ZMG)

Gemessen wird bei der Sonderauswertung der B4P die Netto-Reichweite: Jeder Leser wird nur einmal gezählt, egal, ob er Zeitungsangebote mehrfach nutzt oder über verschiedene Kanäle. Tatsächlich, so die ZMG, gebe es inzwischen viele Doppelnutzer: 39 Prozent bzw. 23,2 Millionen lesen regelmäßig sowohl eine Print- als auch eine Onlineausgabe der Zeitung.

Der Finanzierung der Zeitungsangebote hilft die stabile Leserzahl allerdings weniger:  Digitalangebote sind teilweise kostenlos, und auch die Anzeigenpreise für Online kompensieren die Einnahmenrückgänge in Print nicht vollständig.

*) Best for Planning (B4P): Die gemeinsame Markt-Media-Studie der Verlage Axel Springer, Bauer Media Group, Funke Mediengruppe, Gruner + Jahr und Hubert Burda Media wird in Zusammenarbeit mit Mediaagenturen und Werbungtreibenden durchgeführt. Mehr als 30.000 Einzelinterviews zur medienübergreifenden Nutzung werden dafür von der Gesellschaft für integrierte Kommunikationsforschung (GIK) durchgeführt. Ausgewertete wurden für die ZMG-Analyse in der B4P enthaltene regionale Abozeitungen, überregionale Zeitungen, Kaufzeitungen, Sonntagszeitungen, Wochenzeitungen (Leser Titel Ausgabe (LpA); Unique User Online-Portal pro Monat (NpM)). B4P erscheint 2016 zum vierten Mal.


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.