
Japan-Krise: ZDF-"Traumschiff" ändert Reiseroute
Mitten im Dreh lässt Produzent Wolfgang Rademann das "Traumschiff" ein neues Ziel anfahren. Heile ZDF-Welt und das krisengeschüttelte Tokio oder Kyoto passen moralisch und wirtschaftlich derzeit nicht.
Bei der beliebten ZDF-Serie "Traumschiff" muss Produzent Wolfgang Rademann mitten in den Dreharbeiten die Reiseroute ändern – zum ersten Mal in der 30-jährigen Geschichte des Formats. Statt wie geplant in Tokio und Kyoto zu drehen, werden die Arbeiten ab der zweiten April-Woche auf der indonesischen Urlaubsinsel Bali fortgesetzt.
"Unter den aktuellen Umständen kann ich nicht in Japan drehen. Sowohl aus wirtschaftlichen als auch aus moralischen Gründen nicht. Ich kann nicht die Kirschblüte zeigen, und dann laufen parallel die Jahresrückblicke mit den Toten. Das passt nicht zusammen", sagt Rademann der "Bild"-Zeitung (Dienstagsausgabe).
Viele Szenen, in denen die Schauspieler auf dem Schiff über Japan reden, müssten nun nachsynchronsiert werden, heißt es. Der 76-jährige Produzent stuft den Aufwand aber als überschaubar ein. "Die Storys der Figuren bleiben fast unverändert. Ob die nun in Japan spielen oder in Bali, macht nichts aus. Die Anpassung an die Motive und die Orte muss umgeschrieben werden", so Rademann. Das neue "Traumschiff - Bali" wird voraussichtlich Neujahr 2012 im Fernsehen zu sehen sein.