Eine besonders interessante Antwort liefert nun der Auftritt der "Huffington Post", seit dem deutschen Start im vergangenen Sommer Partner des Ex-Todenhöfer-Brötchengebers Burda. Einen Offenen Brief Charlotte Knoblochs als Präsidentin der Israelitischen Kulturgemeinde München hat die mit Burda verbündete HuffPo am Montagabend platziert. Ungekürzt ist ihre Replik auf Todenhöfers Stimmungsmache gegen Israel via Facebook und TV dort zu lesen. Knoblochs Kommentar an den Publizisten: "Begeistert werden Ihre Aussagen und Beiträge bereits im Internet unter anderen auch von Rechtsextremen, Linksradikalen und natürlich Islamisten geliked und geteilt. Glückwunsch Herr Todenhöfer, Ihr Ego erhält einen angemessenen Resonanzboden, auf den Sie hoffentlich stolz sind." Die Frage steht im Raum: Wie viel Eigen-PR verträgt ein Krieg?

Inzwischen macht sich der Springer-Konzern stark gegen den aufkeimenden Antisemitismus - mit den beiden großen Print-Marken, "Welt" und "Bild". Den umstrittenen Beitrag zu Todenhöfer  im ARD-Moma finden Sie übrigens hier.

Jürgen Todenhöfer hat zwei Mal Karriere gemacht: Für die CDU/CSU saß er von 1972 bis 1990 im Deutschen Bundestag, 22 Jahre lang war er Vize-Chef im Burda-Konzern, bis er sich 2008 zurückzog. Immer wieder hat er sich in Büchern gegen die Kriege in Afghanistan und im Irak ausgesprochen. Pünktlich zu seinem 70. Geburtstag erschien sein Buch "Teile dein Glück und du veränderst die Welt. Fundstücke einer abenteuerlichen Reise".


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.