
DuMont-Pläne für Hamburg:
Ist bei der "Mopo" jede vierte Stelle in Gefahr?
DuMonts Projekt "Agile Redaktion" könnte bei der "Hamburger Morgenpost" viele Jobs kosten - fürchten Mitarbeiter, Politik und Gewerkschaften.

Foto: Screenshot "Mopo"/DuMont Schauberg
Großer Umbau bei der "Hamburger Morgenpost"? In der Redaktion könnte bis zu einem Viertel der Stellen abgebaut werden. Das teilte nach Angaben der Gewerkschaft Verdi und des Journalistenverbands DJV der Betriebsrat der DuMont-Zeitung am Donnerstag in einem Schreiben den "Mopo"-Mitarbeitern mit.
Demnach wäre von den Stellenkürzungen das Layout betroffen. Das Politikressort könnte sogar aufgelöst werden, wenn die Planungen zu Synergien mit den anderen beiden DuMont-Boulevardzeitungen Kölner "Express" und "Berliner Kurier" abgeschlossen sind. In der Folge könnte der Politikteil der "Hamburger Morgenpost" künftig aus Berlin zugeliefert werden – eine "Kooperation", wie sie DuMont bereits in ähnlicher Form bei der ehemaligen Zeitungsbeteiligung "Frankfurter Rundschau" durchgesetzt hatte.
Die Hamburger Bürgerschaftsfraktionen von SPD, CDU, Grünen und FDP appellierten bereits an die Verantwortlichen, die Arbeit der "Mopo" nicht zu gefährden. Die Politiker erklärten sich öffentlich und wiesen auf mögliche Folgen eines Stellenabbaus in der Zeitung sowie den Journalismus hin.
Was sagen nun die Verantwortlichen? Auf Anfrage hieß es bei DuMont:
Es gibt keine konkreten Ergebnisse oder Beschlüsse über Maßnahmen bei der Mopo.
Es gibt vielmehr gruppenweit mehrere Projekte, die sich mit der Weiterentwicklung der Medienmarken an den einzelnen Standorten beschäftigen.
In Hamburg läuft, wie alle Mitarbeiter wissen, seit diesem Jahr das Projekt "Agile Redaktion", das die Zukunftsfähigkeit der Mopo sicherstellen soll. Hierüber haben wir im Frühjahr intern informiert.
Hierbei stehen zwei Aspekte besonders im Fokus: die Erosion unseres alten Geschäftsmodells und die Transformation der Marke, um den Herausforderungen des digitalen Wandels konsequent begegnen zu können.
Es handelt sich dabei um ein laufendes Projekt, das noch nicht abgeschlossen ist.
Interessant wird sein, wie viele Mitarbeiter in der "Agilen Redaktion" künftig wirken dürfen.