
Investor und Management kaufen HSE24
Das Shoppingkanal HSE24 hat mit Axa Private Equity neue Eigentümer - und auch das Management hat Anteile übernommen.
Das Teleshoppingunternehmen HSE24 hat neue Eigentümer: Die Firma gehört nun mehrheitlich der französischen Beteiligungsgesellschaft Axa Private Equity. Damit ist die Anfang November 2009 eingetütete Übernahme abgeschlossen. Ferner ist künftig auch das Management mit zwölf Prozent am Unternehmen beteiligt. Das gibt der Sender am Mittwoch bekannt. Gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwochsausgabe) bestätigt HSE24-Chef Richard Reitzner: "Wir haben mit eigenem Kapital Firmenanteile erworben."
Zuletzt ist der Verkaufssender Teil des insolventen Arcandor-Konzerns gewesen. Nach dessen Pleite war die Zukunft von HSE24 zunächst unklar. Schon zuvor hatte das Unternehmen mehrfach den Eigentümer gewechselt: 2006 hatte Arcandor HSE24 vom amerikanischen Internetkonzern IAC gekauft, davor war die Firma ein Gemeinschaftsprojekt des Versandhändlers Quelle und der Sendergruppe ProSiebenSat.1 gewesen. Mit dem Einstieg von Axa werde nun Ruhe einkehren, gibt sich Reitzner gegenüber der "SZ" überzeugt. Die neuen Eigentümer seien schließlich "langfristig orientiert"- er meint damit einen "Zeithorizont von etwa fünf Jahren". Vor allem jüngere Zielgruppen sollen währenddessen gewonnen werden.
Im Zuge der Transaktion wurde auch ein Beirat gegründet. Dem dreiköpfigen Gremium wird neben dem Axa-Vertreter Caspar von Meibom auch Conrad Albert, General Counsel der ProSiebenSat.1-Group angehören. Durch die langjährige gesellschaftsrechtliche Betreuung der Beteiligungen der Euvia Media Gruppe und der Home Shopping Europe-Sender verfügt er auch über Erfahrungen im Transaktionsfernsehen. Den Vorsitz des Beirats übernimmt als Active Chairman Konrad Hilbers, der von 2003 bis 2007 die Geschäfte von HSE24 geleitet hat, bevor er verschiedene Geschäftsführungsfunktionen beim ehemaligen Gesellschafter Primondo übernahm. HSE24 hat erst in der vergangenen Woche die Geschäftszahlen für das Jahr 2009 veröffentlicht und konnte mit einer rund zwölfprozentigen Steigerung und einem Netto-Umsatz von rund 394 Millionen Euro (2008: 353 Mio. Euro) den höchsten Umsatz in der Unternehmensgeschichte erzielen. Das bereinigten Ebitda liegt 35 Prozent über Vorjahr.