
TechTäglich:
Instagram-Weltrekord für die Haare von Billie Eilish
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit einem verlockenden Instagram-Foto und mit neuer Gebrauchtware von Apple.

Foto: Apple
Instagram-Weltrekord für die Haare von Billie Eilish
Wer ein echter globaler Superstar ist – der muss heutzutage nur ein Foto seiner neuen Frisur posten, und schon purzeln die Instagram-Rekorde. Das beweist Sängerin Billie Eilish, die neuerdings nicht mehr in den Winfried-Kretschmann-Lieblingsfarben Grün-Schwarz daherkommt, sondern in schlichtem Blond. Das Insta-Foto ihrer neuen Haarfarbe schaffte jetzt innerhalb von sechs Minuten eine Million Likes. Damit sammelte sie laut BBC dramatisch schneller Herzchen als Selena Gomez beim bisherigen Weltrekord – den die Bieber-Ex 2018 mit einem "Happy Birthday to me" an ihrem 26. Geburtstag aufstellte. Gomez brauchte damals mit 13 Minuten mehr als doppelt so lang.
Die blonde Billie brachte nicht nur ihre 78,5 Millionen Instagram-Follower zum Staunen, sondern auch sich selbst. Denn sie schrieb zum neuen Look erst einmal nur zwei Worte: "Pinch me!" ("Zwickt mich!"). Später fügte sie noch "Blonde" und "Bye Green" hinzu. Mittlerweile kommt das Foto vom Ende der grünen Welle bei der frischgebackenen Grammy-Siegerin auf 19,3 Millionen Likes – und zählt damit bereits zu den zehn erfolgreichsten Instagram-Posts aller Zeiten. Der Friseurbesuch hat sich also nicht nur modisch gelohnt.
Apple verkauft HomePod von 2017 als "neu"
Vor wenigen Tagen hat Apple angekündigt, dass es seinen nicht übertrieben erfolgreichen Smart-Lautsprecher HomePod nach nur drei Jahren Verkaufsdauer einstellt. Wie gut (oder eher wie schlecht) sich das zuletzt 329 Euro teure Gerät tatsächlich verkauft hat, hat Apple nie bekanntgegeben. In den Bilanzen versteckte sich der HomePod stets in der Kategorie "Wearables, Home and Accessories". Wie schlecht die Zahlen womöglich waren, zeigt jetzt ein Twitter-Post des Technik-Bloggers Michael Kukielka. Er hat nach der Bekanntgabe der Einstellung vorsichtshalber noch einmal zwei HomePods gekauft – und stellte dann in den System-Informationen fest, dass einer seiner "neuen" Apple-Lautsprecher am 19. Dezember 2017 produziert wurde, also noch vor dem Verkaufsstart im Februar 2018. Der zweite stammt von Anfang 2018.
"Der zweite HomePod, den ich jetzt gekauft habe, stammt ebenfalls aus dem Bestand beim Verkaufsstart", twittert Kukielka. Unschön angelaufenes Plastik am Netzteil und die installierte Uralt-Software iOS 11.2.5 zeigen ebenfalls, dass Apple hier zwei Oldtimer als "neu" verhökert hat. Dass 2021 noch Altbestand vom Start des HomePod im Handel ist, lässt vermuten, dass der Absatz überaus mau gewesen sein muss. Das Tech-Magazin Golem wundert sich darüber nicht und schreibt in seiner Analyse: "Apples Arroganz hat den HomePod scheitern lassen." Ein zu Beginn 349 Euro teurer Lautsprecher, der sich nur in der Apple-Welt nutzen lässt, und der andere Geräte nicht einmal per Bluetooth unterstützt – das musste nach Meinung von Golem zwangsläufig zum nun erfolgten "Boxenstopp" und zur Einstellung führen. Die Aussichten des HomePod mini, der für 99 Euro im Angebot bleibt, sieht Autor Ingo Pakalski auch nicht allzu optimistisch: "Apple sollte seine Arroganz bei Lautsprechern endlich aufgeben und passende Apps auch für Android anbieten. Ansonsten könnte als nächstes Produkt der HomePod mini scheitern, der für den Preis einen zu schlechten Klang liefert und somit nicht konkurrenzfähig ist."
Microsoft bringt den Powerpoint-Trainer
Microsoft bietet jetzt eine Art Hansi Flick für Powerpoint an – also einen Trainer, der für Top-Leistung sorgt, wenn’s drauf ankommt. Denn eine Powerpoint-Präsentation kann noch so gut vorbereitet sein: Wenn der Vortrag schlecht ist, wird sie keinen Erfolg haben. Dagegen hilft jetzt Microsofts "Presenter Coach", eine Software mit künstlicher Intelligenz, mit der die Vortragenden üben können. Mit Hilfe von Kamera, Mikrofon und Sensoren analysierte der virtuelle Flick unter anderem, wie schnell oder langsam der Nutzer spricht, ob er dem Publikum in die Augen schaut, ob er zu viele Füllwörter benutzt (und welche) – oder wie gut er, und natürlich auch sie, komplizierte Wörter ausspricht.
Am Ende des Probevortrags liefert der Presenter Coach eine detaillierte Analyse mit Lob, mit Fehlern und mit Verbesserungsvorschlägen. Falsch ausgesprochene Wörter lassen sich beispielsweise per Mikrofon immer wieder üben, bis sie wirklich sitzen. Und sogar "nicht angemessene Sprache" mit zweifelhaften Wörtern wird angemahnt. The Verge hat das Programm bereits ausprobiert und staunt: "Es funktioniert schockierend gut und tut so ziemlich alles, was Microsoft verspricht." Der Powerpoint-Trainer war bisher als Beta ausschließlich für die Web-Version des Programms verfügbar. Nach dem erfolgreichen Test bietet ihn Microsoft nun in englischer Sprache auch für Mac, PC, iOS und Android an, als neuen Menüpunkt innerhalb von Powerpoint.
Smarter Fenstergriff hilft beim Lüften
Früher wussten die Menschen noch instinktiv, wie oft sie ihre Wohnung lüften müssen. Heute lüften 60 Prozent der Menschen in Deutschland falsch. Deshalb muss smarte Technik ran, um stickige, feuchte und ungesunde Raumluft zu verhindern. Vodafone und der Solinger Smarthome-Spezialist Smart-Klima bringen Ende März für 143 Euro den "Klimagriff" auf den Markt – einen Fenstergriff zum Nachrüsten, der kontinuierlich die Qualität der Raumluft misst und der per Alarmton, Grafik oder Push-Mitteilung Bescheid gibt, wenn es Zeit zum Lüften wird. Mit einer eingebauten SIM-Karte von Vodafone meldet der schlaue Griff in die Cloud, und künftig auch per App, wenn Sauerstoffgehalt, Luftschadstoffe, Luftfeuchtigkeit oder Temperatur nicht mehr den empfohlenen Werten entsprechen.
Vodafone und Smart-Klima versprechen dadurch bis zu 200 Euro Heizkostenersparnis im Jahr. Der Griff, der die Luftqualität auch per Smiley auf einem integrierten Mini-Bildschirm anzeigt, soll sich für Raumgrößen von bis zu 50 Quadratmetern eignen. Und er passt mit seinen diversen Sensoren natürlich bestens ins Corona-Zeitalter. Denn wenn der CO2-Gehalt in der Raumluft zu hoch wird, steigt auch die Ansteckungsgefahr in Innenräumen durch Aerosole. Die Hersteller werben damit, dass sich dieses Problem durch den neuen Griff in den Griff bekommen lässt. Im Kaufpreis ist ein Vodafone-Datenabo für ein Jahr inbegriffen.
Neuer TikTok-Trend: Wer kann wie oft schlucken?
An skurrilen Ideen, um sich die Zeit zu vertreiben, fehlt es bei TikTok nie. Neu im Trend ist jetzt die weltweite Schluck-Challenge. Dabei probieren die Nutzer aus, wie oft hintereinander sie schlucken können, ohne etwas im Mund zu haben. Das klingt einfacher, als es ist. "Man kann nur zwei- bis dreimal schlucken, bevor der eigene Körper einen dazu zwingt, damit aufzuhören", erklärt der bisher kaum bekannte TikTok-Nutzer Jesse Beharell, der die Idee zu der neuen Herausforderung hatte.
Grund: Im Mund geht sehr schnell der Speichel zur Neige, der zum Schlucken notwendig ist. Sehr viel öfter als zwei- oder dreimal scheint es tatsächlich nicht zu klappen. Die Futurezone zitiert einen TikTok-Nutzer so: "Ich habe es viermal geschafft, und wäre dabei fast gestorben." Wer selber üben will, erfährt in einem Youtube-Video, wie die Sache mit dem Schlucken funktioniert.
Ab Montag präsentiert an dieser Stelle wieder der Kollege Michael Gronau aus Berlin die spannendsten Tech-News wie zum Beispiel zur Haarfarbe von Billie Eilish – auch wenn dieses Thema für ihn persönlich seit Jahren keine Rolle mehr spielt. Schönes Wochenende!