
Insolvenz: Wunderloop geht das Geld aus
Wunderloop hat Insolvenz angemeldet. Laut CEO Torsten Ahlers kann das Targeting-Unternehmen die anstehenden Verbindlichkeiten nicht mehr begleichen. Trotz namhafter Investoren fehlen eine Million Euro.
Der Targeting-Dienstleister Wunderloop hat Insolvenz angemeldet. Laut CEO Torsten Ahlers könne das Hamburger Unternehmen die anstehenden Verbindlichkeiten nicht mit den verbliebenen Cash-Beständen begleichen. Die Eigentümer, die Online-Pioniere Klaus Hommels (AOL), Michael Kleindl (Adlink) sowie die Hexal-Gründer Andreas und Thomas Sprüngmann haben sich laut Ahler nicht über eine Zwischenfinanzierung einigen können.
Dabei standen neue Investoren bereits vor der Tür. United Internet und die Telekom-Tochter T-Ventures hatten sich dem Vernehmen nach bereits über einen Einstieg geeinigt. Doch die Verträge sind noch nicht unterzeichnet, zudem müsste das Kartellamt zustimmen. Demnach floss von dieser Seite noch kein Geld. Ahlers ist jedoch zuversichtlich, mit der Hilfe eines Insolvenzverwalters schnell neue Kapitalgeber zu finden. Benötigt wird in etwa eine Million Euro. Bis dahin soll der Betrieb weitergehen. Das gesamte achtköpfige Führungsteam habe erklärt, auf jeden Fall weitermachen zu wollen. Dazu gehören der Gründer Frank Conrad und CTO Sören Ladig wie auch CFO Christoph Bauer, Marketing-Chefin Carolin Schneider, Vertriebsleiter Matthias Schenk und Produkt-Chef Ulf Sturm. Ahlers rechnet fest damit, im ersten Qaurtal 2011 schwarze Zahlen zu schreiben.
Wunderloop liefert Technik für zielgruppenbasiertes Targeting. Die Technik wird unter anderem für die Werbeauslieferung von AdAudience genutzt, ein Joint-Venture von G+J EMS, IP Deutschland (RTL), SevenOne Media (ProSiebenSat.1) und Tomorrow Focus (Burda). Daneben nutzen Wunderloop rund die Hälfte aller Top-Vermarkter im AGOF-Ranking die Software wie der Telekom-Vermarkter Interactive Media, AOL, Hi Media und der Bauer Verlag. Und erst vor Kurzem konnte Ahlers die NeukundenTelecom Italia (TIM), die spanische Telefonica und Orange aus Frankreich gewinnen, die die Technik auch für die Aussteuerung von Inhalten verwenden wollen.