+++Globale Klischees+++
Was verbindet die Welt mit diesen Ländern? Zuerst einmal Klischees. Mit Deutschland, nicht nur zur Hoch-Zeit des Oktoberfestes, Bier. Mit Japan Tokio und Geishas, mit Amerika die Freiheitsstatue und Cowboys. Und mit Brasilien - natürlich - Strand, Sonne, hübsche Mädchen.

+++Globale Bilder+++
"Gibt es globale visuelle Codes?", fragt Serviceplan-Kretivchef Alexander Schill. Andrew Saunders, Senior Vice President Creative bei Getty Images, stellt zusammen mit Creative Planning Manager Micha Schwing die Wirkungsmacht der Bilder vor. 1600 Mitarbeiter bewegen in der Agentur 70 Millionen Bilder. Aber wollen Japaner das gleiche wie Amerikaner, Deutsche oder Brasilianer?

+++Der doppelte Klitschko+++
Der Mann ist ein Phänomen. Es gibt den Promi, den Boxer. Ein Einspieler zeigt die Nachrichtenflut 2011 vor dem spektakulären Kampf gegen David Haye. Neben diesem Show-Mann gibt es den Denker, den Geschäftsmann, den ruhigen Analytiker. Der sitzt heute auf dem Podium.

+++Kleine Werbehymne auf McFit+++
Wladimir Klitschko rät, nicht zuviel Testimonialjobs zu übernehmen. "Man muss die goldene Mitte finden und nur Produkte bewerben, mit denen man sich identifiziert", sagt der Deutsch-Ukrainer. Langjähriger Werbepartner: Die Fitnesskette McFit. "Unglaubliches Erlebnis, einfach gut aussehen", schwärmt er. Wenn er so weiterredet, schließt Matthias Dang heute Abend noch ein Abo ab.

+++Globale Marke+++
Wie macht er das? Wladimir, der "kleine" Klitschko, 36 Jahre alt, 1,98 Meter groß. Live wirkt er geradezu zierlich. Kaum ist er da, entwickelt er sich gleich zum Publikumsliebling. "Man will erkannt werden", bekennt er. Matthias Dang, Geschäftsführer IP Deutschland, hat Mühe, den Anekdotenschwall zu kanalisieren. "Man hört immer, es sei schwer, Promis zu interviewen", stöhnt er. Nun muss er selbst kämpfen. Dang geht es um die Marke, Single Klitschko unterstreicht seinen Familienwunsch. Die Zuhörer, vor allem die Damen, jubeln. 

+++Leerer Bauch und Produzentenwitwe+++
Vom Genießen verstehen sie etwas im Haus der Kommunikation. Mittags-Highlight: Das blaue Blümchen auf dem Spieß mit Jakobsmuscheln und Lachs. Bauch gefüllt, Saal füllt sich wieder. In der vorletzten Reihe nimmt ganz bescheiden Platz: Katja Eichinger. Aber mit ihrem weißblonden Haar ist sie unübersehbar.

+++Mobiles Innovationslabor+++
Andreas-Christoph Hofmann und Thomas Girst von der BMW-Group stellen das BMW Guggenheim Lab vor. Und ziehen Bilanz - danach verzeichnete das Lab in New York und Berlin 83.000 Besucher, bei Facebook gab es 130.000 Likes. Noch dieses Jahr, so der Plan, soll in Mumbai ein weiteres Lab eröffnet werden.

+++Unterschichtenjournalismus+++
Das wollen wir nicht verschweigen: Moderator und Serviceplan-Chef Florian Haller fragt den FAZ-Mann, ob er Blogs für eine Form des Unterschichtenjournalismus halte? "So würde ich das nicht bezeichnen", pariert Hanfeld. Aber das seien Leute, die ununterbrochen über sich selbst sprächen und zudem  Meinungsmache betrieben. Die meisten Blogger, so seine Analyse, leben außerdem von den Geschichten, die andere schreiben. "Das sind Leute", resümiert Hanfeld, "die 24 Stunden am Tag ihre Meinung kundtun".

+++Feuilletonistischer Medienredakteur+++
Auch FAZ-Herausgeber sind nur Menschen. Frank Schirrmacher muss das Podium heute mit dem Zahnarztstuhl vertauschen und schickt seinen Stellvertreter, FAZ-Medienchef Michael Hanfeld. Der ironisiert die Infoflut, in der er sich befindet. Emails, SMSes und Anrufe rauben 80 Prozent seines Arbeitstages. Offenbar aus Notwehr referiert er das neue Buch des Gehirnforschers Manfred Spitzer, "Digitale Demenz". Anders als etwa die SZ sieht er die Thesen des Hirnforschers eher positiv.

+++Widersprüchlicher Euro-Ausblick+++
Grundsätzlich gibt Professor Sinn einen positiven Ausblick. "Die Phase des Kapitalschwunds in die südliche Peripherie Europas hinein ist vorläufig vorbei." Jedoch: "Wir haben Arbeit, aber das Vermögen ist zunehmend gefährdet." Sinn fordert Deutschland auf, sich nicht aus dem Euro drängen zu lassen. "Die Vorteile sind da, wir müssen das System nur reparieren." Allerdings werde der jetzige Kurs zum Crash führen. Sinn glaubt, dass der Euro überleben wird, aber an den Rändern auseinanderdriften. Deutschland werde einen Großteil seines Auslandskapitals verlieren, immerhin 1.000 Milliarden Euro, so Sinn. "Daß wir dieses Kapital zurückbekommen, ist ausgeschlossen."

+++Sanfter Sinn, wissbegieriger Kahn+++
Referat von Hans-Werner Sinn über die Entwicklung der Weltwirtschaft. Der IFO-Präsident, der sonst so gerne polarisiert, gibt sich heute vergleichsweise zahm. Wer schleicht sich da in die erste Reihe? Oliver Kahn in blauem Tuch, mit leuchtend blonden Haaren. Innovations-Update für den Titanen. Man sagt ihm ja nicht umsonst Manager-Ambitionen nach. Florian von Hornstein, Geschäftsführer der Serviceplan-Gruppe, macht ein Foto fürs iPhone- Album.

+++Zum 8. Mal+++
Inzwischen ist das Nachdenken der Agenturgruppe über die Zukunft etabliert. 600 Anmeldungen - vor vier Wochen war die Veranstaltung bereits ausgebucht. Aus der Gästeliste: Lindt & Sprüngli, Allianz SE, Otto, Coca-Cola, Campari, Deutsche Lufthansa, Strenesse, Andechser Molkerei, Lego, S-Bahn Berlin... Und ein paar Exoten: eine Vertreterin des Thailändischen Fremdenverkehrsamtes und ein Münchner Urgestein in Gestalt des Klatschjournalisten Michael Graeter.

+++Wetterpech+++
Ausgerechnet am Innovationstag hängt ein Zwischentief über München. Regentropfen begrüßen die Besucher. Erster Lichtblick: Ein historischer VW-Bus mit netter Kaffee-Fee. Hinter der Windschutzscheibe klebt der Spruch: Anschauen ja, anfassen nein.