Individuelle Tageszeitung startet als Bezahldienst
Nach der Pilotphase in der Schweiz will Personalnews ab Ende Januar in Deutschland zahlende Leser gewinnen. 25 Ausgaben mit maximal zehn Ressorts sollen 25 Euro kosten.
Noch diesen Monat will die Augsburger Software-Firma Syntops in Deutschland mit dem Angebot einer personalisierten Tageszeitung in den Markt gehen. Dies bestätigte Syntops-Projektleiter Serdar Azar auf W&V-Anfrage.
Auf dem Portal individuelle-zeitung.de soll es zahlenden Kunden dann möglich sein, sich aus den Inhalten verschiedener nationaler und internationaler Zeitungstitel ihre persönliche Zeitung zusammenzustellen. 25 Ausgaben mit maximal zehn sogenannten Sektionen (Ressorts) sollen 25 Euro kosten, die Abos sind monatlich kündbar. Wann die 25 Ausgaben geliefert werden, ist frei wählbar,
sie können zum Beispiel einmal in der Woche über einen Zeitraum von 25 Wochen bezogen werden. Gezahlt wird im Prepaid-Verfahren per Bankeinzug oder per Kreditkarte. Die deutsche Ausgabe von Personalnews wird es zunächst nicht gedruckt, sondern nur in der Variante E-Paper geben.
Welche und wie viele Titel ihre Inhalte bereitstellen, will Azar noch nicht sagen. Es ist aber zu vermuten, dass die „Die Welt“, „Berliner Morgenpost“, „Abendzeitung“, „Südkurier“, „Der Standard“ sowie die „Washington Times“ darunter sind. Diese Titel waren 2009 bereits Teil des Pilotversuchs von Syntops in der Schweiz, der zusammen mit der Schweizer Post durchgeführt wurde. Wie es in der Schweiz mit Personalnews weitergehen soll, evaluiert die Schweizer Post noch.
Nach W&V-Informationen geht es vor allem darum, die Logistik für eine gedruckte Ausgabe sicherzustellen. Die Printversion soll von den Testnutzern im Pilotversuch dem E-Paper vorgezogen worden sein. Syntops will zunächst auf Facebook, Twitter und in Blogs potenzielle Nutzer werben. Auch für Werbekunden sind die Augsburger offen.
Zuvor war im vergangenen November in Berlin die personalisierte Tageszeitung „niiu“ der Jungunternehmer Wanja Oberhof und Hendrik Tiedemann gestartet. Die Abo-Zahl liege „im ordentlichen vierstelligen Bereich“, sagt Oberhof. Nach sechs Monaten soll „niiu“ 5000 Abonnenten beisammen haben.