Andere Medien bleiben stabil oder legen zu: TV-Werbung wächst auf knapp 12,0 Milliarden Euro (plus 5,7 Prozent gegenüber 2012). Das Radio verbucht Bruttoerlöse von knapp 1,6 Milliarden Euro (plus 3,6 Prozent). Die Werbeeinnahmen von Kino gehen – bei weniger guten Filmen als noch im Jahr zuvor – um 2,1 Prozent auf 101 Millionen Euro zurück. Anders Out of Home: Plakate, Citylights und Infoscreens verzeichnen laut Nielsen ein Wachstum von 11,0 Prozent auf 1,45 Milliarden Euro an Bruttoerlösen - und sind zumindest auf dem Papier die größten Gewinner nach Prozenten.

Doch kann man diesen Zahlenwerken noch glauben? Nehmen wir den Online-Werbemarkt. Er ist im vergangenen Jahr im Nielsen-Vergleich zum Gesamtbruttowerbemarkt nur leicht über Schnitt gewachsen. Web-Werbung verzeichnet ein Plus von 3,5 Prozent auf fast drei Milliarden Euro Bruttoumsatz. 17,3 Prozent Zuwachs konnte Nielsen indes noch für 2012 gegenüber Vorjahr auflisten. Besonders die Online-Branche hat in der Nielsen-Bruttostatistik mit Verzerrungen zu kämpfen, wie W&V und W&V Online Ende vergangenen Jahres aufgedeckt haben. Die Gründe finden Sie hier.

Das Kleingedruckte in der aktuellen Nielsen-Jahresmeldung bezieht sich somit vor allem auf Online-Erlöse; daraus geht hervor, dass für die Bruttoumsätze aus dem Segment Internet Korrekturen vorgenommen werden. "Aufgrund von Korrekturmeldungen und Nachlieferungen ergeben sich im Medium Internet (Zeitraum Januar bis November 2013) signifikante Wertveränderungen bei folgenden Vermarktern." Aufgeführt ist dann beispielsweise ein Minus bei Autoscout24 in Höhe von 2,6 Millionen Euro oder ein Plus bei eBay: Hier führt Nielsen für den genannten Zeitraum einen nachträglichen Zuschlag von immerhin 8,6 Millionen Euro auf die Bruttoumsätze des Online-Auktionshauses an. Nielsen weist darauf hin, dass in der kommenden Februar-Meldung nähere Informationen zu Veränderungen in Markt- und Mediensystematik folgen sollen.

Hier finden Sie übrigens, welche Branchen stark geworben haben und wo die größten Werbungtreibenden sitzen.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.