IVW-Bilanz nicht "landlustig": Print verliert in fast allen Gattungen
Die Printbranche startet überwiegend mit sinkenden Gesamtverkäufen ins neue Jahr. Laut IVW fällt das 1. Quartal für die Tageszeitungen sowie für die Titel der Publikums- und der Kundenpresse erneut schlechter aus als im Vorjahr.
Die IVW hat in diesen Tagen keine guten Nachrichten für die Printbranche – auch wenn mit "Landlust" ein Printobjekt allen Unkenrufen trotzt. "Die Mediengattungen am deutschen Pressemarkt starten überwiegend mit sinkenden Gesamtverkäufen in das neue Jahr", heißt es in einer Mitteilung der Berliner. Vor allem die deutschen Tageszeitungen verlieren weiterhin konstant an Auflage: Im 1. Quartal 2012 sind die Gesamtverkäufe der Tageszeitungen einschließlich Sonntagsausgaben im Vergleich zum Vorjahresquartal um 3,4 Prozent zurückgegangen, so die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern. Damit verkauft die deutsche Tagespresse pro Erscheinungstag 21,36 Millionen Exemplare. Vor allem Springers "Bild" verliert: Mit 2,671 Millionen Exemplaren pro Tag verkauft sich das Blatt im Schnitt 184.000 Mal seltener als im Vorjahresquartal.
"Nach den Verlusten im 4. Quartal 2011 liegt die verkaufte Auflage der Publikumspresse auch zum Jahresbeginn 2012 im direkten Vergleich mit 2011 weiter im Minus", so die IVW weiter. Sie erzielt jetzt ein Gesamtergebnis von 110,61 Millionen im Quartalsdurchschnitt je Ausgabe, rund 1,43 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres mit 112,22 Millionen verkauften Heften. Gegenüber dem Vorquartal kann die Gattung jedoch um 1,75 Prozent bei den Gesamtverkäufen zulegen und dabei vor allem die Kioskverkäufe steigern (1/2012: 44,51 Millionen Einzelverkäufe - gegenüber 4/2011 ein Plus von 3,66 Prozent). In der detaillierten IVW-Analyse der vergangenen Woche zeigt sich, dass kaum ein Genre Zuwächse verzeichnet - vor allem Computerzeitschriften und die Jugendpresse stürzen weiter ab.
Aber es gibt auch ein Plus zu melden: Die verkaufte Gesamtauflage der Fachpresse ist auch Anfang 2012 weiter im Plus. Von den der Auflagenkontrolle angeschlossenen Titeln sind aktuell durchschnittlich 12,06 Millionen Stück und damit 3,11 Prozent mehr Exemplare als im Vorjahreszeitraum verkauft worden. Zum Vergleich: 11,70 Millionen Verkäufe sind im 1. Quartal zusammengekommen.