
Hubert Burda: "Die Kinder werden erben"
Eine Nachfolgeregelung à la Friede Springer wird es bei Burda nicht geben. Das hat Verleger Hubert Burda unmittelbar vor seinem 70. Geburtstag in einem Interview klar gemacht.
Eine Nachfolgeregelung à la Friede Springer wird es bei Burda nicht geben. Das hat Verleger Hubert Burda unmittelbar vor seinem 70. Geburtstag in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" klar gemacht. Seine Frau Maria Furtwängler spielt demnach für das unternehmerische Erbe keine Rolle. "Die Kinder werden erben", antwortete Burda knapp auf die entsprechende Frage von "SZ"-Interviewer Hans-Jürgen Jakobs.
Burdas Kinder aus der Ehe mit Schauspielerin Maria Furtwängler, Jacob und Elisabeth ("Lisa") sind 20 und 18 Jahre alt. Der neue Vorstandschef Paul-Bernhard Kallen soll die Münchner Mediengruppe führen, "bis die Kinder in einem Alter sind, um selbst in den Vorstand zu gehen", so Burda. Zum Verlegerglück zwingen will er den Nachwuchs allerdings nicht: "Das ist mein Wunsch. Es muss aber auch nicht sein".
Laut Hubert Burda hat der Konzernumsatz 2009 "leicht nachgegeben". Grund dafür sei der schwache Print-Anzeigenmarkt. Im Digital-Geschäft raucht dagegen der Schornstein - vor allem durch E-Commerce. Allein die beiden Handels-Plattformen Computer Universe und Cyber Port könnten Burda zufolge 2010 rund 260 Millionen Euro Umsatz einspielen. Auch die Online-Tochter Tomorrow Focus wächst vor allem durch den elektronischen Handel. Neben E-Commerce und Online-Werbung stehen aber auch Bezahlinhalte auf der Agenda . Für das Flaggschiff "Bunte" werde es "wunderbaren Paid Content geben", kündigte Hubert Burda in der "SZ" an.
Burda erwirtschaftet insgesamt pro Jahr etwa 1,7 Milliarden Euro. Zum Konzern gehören 260 Zeitschriften und 40 Internet-Beteiligungen, darunter die Social-Media-Plattform Xing.