
Video on Demand:
Hollywoodfilme streamen schon sechs Wochen nach Kinostart
Das könnte Ende 2017 Wirklichkeit werden: Laut "Wall Street Journal" verhandeln Filmstudios und Kinobetreiber derzeit über Blockbuster auf Abruf.

Foto: Amazon/Sony
45 Tage nach dem Kinostart einen neuen Hollywoodfilm dabeim auf Abruf schauen? Oder vielleicht sogar schon zehn Tage nach der Premiere? Das hätte seinen Preis: Diese Form des "Premium-Video-on-Demand" könnte 30 bis 50 Dollar monatlich liegen, schreibt das "Wall Street Journal". Die Studios versprechen sich davon höhere Einnahmen, sie wollen vom boomenden Streaming-Markt profitieren und das Interesse an ihren Produktionen hoch halten.
Bisher dauert es ein einige Monate, bis ein Film aus dem Kino auf heimische Bildschirme kommt. Die Kinobetreiber sind von dem neuen Konzept wenig begeistert: Sie leiden jetzt schon unter den Streamingangeboten von Netflix, Amazon, Hulu, Maxdome und anderen, weil manch einer lieber auf dem Sofa hocken bleibt, wenn er sich unterhalten lassen will, statt ins Kino zu gehen. Aufgrund des breiten Angebots sinke aber das Bedürfnis der Zuschauer, einen Kinofilm Monate nach dem Debüt auf der großen Leinwand noch zu Hause sehen zu wollen.
Kino-on-Demand schon 2017
Die Verhandlungen zwischen US-Kinos und Studios werden wohl ein Weilchen dauern. Erstere befürchten einen weiteren Rückgang der Besucherzahlen, wenn der Zeitraum bis zum VoD-Start weiter verkürzt wird. Letztere locken mit einer Erlösbeteiligung an den Streaming-Umsätzen.
Mit der Umsetzungen der Verkürzung sei Ende des Jahres zu rechnen, heißt es im "Wall Street Journal" unter Berufung auf informierte Personen.
Denn nicht nur Kinobetreiber und Produzenten, auch die Studios untereinander seien sich noch uneins. Und zwar darüber, wie kurz das Exklusivitäts-Fenster für die Kinos sein soll. Sony sei dafür, Filme schon zehn Tage nach dem Kinostart über das Internet verfügbar zu machen. Andere Studios hielten 17 Tage oder 30 bis 45 Tage für angemessener.