Krisen-PR:
Himmelreich-Statement: Machen Sie es einfach so, Herr Brüderle!
Rainer Brüderle hat sich offenbar für eine PR-Strategie des Schweigens entschieden. Richtiger und der Debatte angemessener wäre unserer Meinung nach ein Statement, das wir gleich mal für Brüderle aufgesetzt haben und das er natürlich kostenfrei verwenden darf: eine Pressemitteilung in Form eines offenen Briefes an Laura Himmelreich.
Die ebenso unbeholfenen wie harmlosen Annäherungsversuche von FDP-Spitzenkandidat Rainer Brüderle verdecken den wirklich wichtigen Teil der Sexismus-Debatte. Brüderle hat sich offenbar für eine PR-Strategie des Schweigens entschieden (Aussitzen ist ja eine alte rheinland-pfälzische Politiker-Tugend).
Richtiger und dem Thema angemessener wäre unserer Meinung nach aber ein Statement, das wir gleich mal für Brüderle aufgesetzt haben und das er natürlich kostenfrei verwenden darf: eine Pressemitteilung in Form eines offenen Briefes an Laura Himmelreich.
"Liebe Laura Himmelreich,
Sie haben ein Porträt über mich geschrieben, das ich hinnehmen muss. Ob Ihre Eindrücke zutreffen, können andere besser und objektiver beurteilen als ich selbst. Aber Sie haben sich in einer sehr persönlichen Angelegenheit öffentlich über mich geäußert, darum erlauben Sie mir, dass auch ich mich jetzt öffentlich an Sie wende. Ich habe Ihre journalistische Arbeit immer geschätzt und in den vergangenen zwölf Monaten keine persönlichen Irritationen zwischen uns wahrgenommen. Darum bedauere ich die öffentliche Diskussion der vergangenen Tage umso mehr. Wenn ich Ihnen im Januar 2012 durch unbedachte Bemerkungen zu nahe getreten sein sollte, dann bitte ich Sie um Entschuldigung. Es war nicht meine Absicht, Sie zu kränken oder unhöflich zu Ihnen zu sein. Auf die Medienberichte darüber hätte ich natürlich gern verzichtet. Aber ich nehme sie gern in Kauf, wenn dadurch etwas angestoßen wird, was weit über uns beide hinausgeht: Die Diskussion über gegenseitigen Respekt.
Beste Grüße etc. etc."
Anmerkungen:
Klingt nicht so konventionell wie "Sehr geehrte Frau Himmelreich". Offener Brief ist ungewöhnlich, aber außergewöhnliche Image-Probleme erfordern außerordentliche Maßnahmen.
Souverän!
Heißt: Warum kommen Sie erst jetzt mit dieser Tanzkarten-Geschichte an???
Aber auch nur dann!
"Kränken oder unhöflich sein": Möglichst vage bleiben, wenn es um den eigenen Blackout geht.
Die Kurve gekriegt. Und das alles, ohne böse Wörter wie "Sexismus", "anzüglich", "zudringlich" oder auch nur "ungeschickt" zu verwenden.
Disclaimer: Das ist nur ein Vorschlag. Gibt es andere Textideen aus der Kommunikationsbranche? Dann bitte einfach ins Kommentarfeld eintragen.