Branchen-News in Kürze:
Herrmanns Mediennotizen
Strache-Video-Veröffentlichung laut DJV einwandfrei, Presse Trump und die Pressefreiheit, "Supertalent" bei RTL mit neuer Jurorin, ProSieben sendet Promi-Casting-Show.
Ibizavideo. Aus Sicht des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV) war die Veröffentlichung des Videos mit dem früheren FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache gerechtfertigt. Natürlich sei es eine Abwägungsfrage, ob ein nicht genehmigter Mitschnitt veröffentlicht werden dürfe, sagte DJV-Vorsitzender Frank Überall der Deutschen Presse-Agentur.
Süddeutsche Zeitung und Spiegel hatten am Freitag über das offenbar heimlich gedrehte Video berichtet und kurze Ausschnitte daraus online gezeigt. Darauf ist der am Wochenende zurückgetretene österreichische Vizekanzler Strache 2017 bei einem Treffen mit einer vermeintlichen russischen Oligarchin auf Ibiza zu sehen. Die Berichterstattung führte zu Straches Rücktritt sowie zum Bruch der rechtskonservativen Regierungskoalition Österreichs.
"Es wäre natürlich völlig undenkbar, dass Journalistinnen oder Journalisten eine solche 'Falle' stellen", sagte Überall. "Das entspricht nicht den ethischen Regeln einer Recherche. Aber wir haben es hier mit einem Video zu tun, das in der Welt ist. Und der entscheidende Punkt für mich ist, dass der Inhalt des Videos von den Protagonisten nicht bestritten wird." Andernfalls wäre die Situation eine andere. dpa
US-Präsident Donald Trump. Hat den ihm sehr wohlgesonnenen Sender Fox News für die Berichterstattung über die Demokraten kritisiert. Es sei kaum zu glauben, dass Fox News Sendezeit an den demokratischen Bewerber Pete Buttigieg verschwende, schrieb Trump am Sonntag auf Twitter. Der Sender gerate mehr und mehr auf die "falsche" Seite, wenn es darum gehe, über die Demokraten zu berichten, fügte er hinzu. Trump spekulierte, dass es Fox News dabei nur darum gehe, an den demokratischen TV-Debatten beteiligt zu werden.
Trump hob bei seiner Schelte besonders den Moderatoren Chris Wallace hervor, der im Unterschied zu vielen seiner Fox-Kollegen kritischer gegenüber der Regierung ist. Trump warf Wallace vor, dass er nie gut über ihn spreche. Die Kritik des Präsidenten ist bemerkenswert, weil Fox News aus dem Imperium des erzkonservativen Medienmoguls Rupert Murdoch als so etwas wie der Haus- und Hofsender Trumps gilt. Viele Fox-News-Journalisten fallen immer wieder durch wenig harte Fragen an Trump auf, die Meinungsprogramme kommen einer Huldigung des Präsidenten und seiner Politik gleich. dpa
RTL. Hat eine neue Jurorin für "Das Supertalent" ernannt: Sängerin Sarah Lombardi wird in der nächsten Staffel neben Dieter Bohlen und Bruce Darnell "das spektakulärste und außergewöhnlichste Unterhaltungstalent suchen". Die Castingshow wird laut RTL im August in Bremen aufgezeichnet. RTL plant die Ausstrahlung der 13. Staffel der Talentshowreihe ab September." Lombardi wird in der Mitteilung zitiert, sie freue sich vor allem darauf, wieder mit Bohlen zusammenzuarbeiten. In dessen Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) wurde sie 2011 - damals noch unter ihrem Mädchennamen Engels - Zweite hinter Pietro Lombardi, den sie 2013 heiratete; 2019 wurde das Paar geschieden. Gemeinsam mit Pietro Lombardi stand Sarah Lombardi für mehrere Dokusoaps von RTL 2 vor der Kamera. 2016 nahm sie bei "Let's Dance" teil und wurde Zweite. 2019 entschied sie das Finale von "Dancing on Ice" bei ProSieben für sich. mit dpa
ProSieben. Sendet singende Promis, die sich unter Masken verstecken, ab dem 27. Juni live. Den Starttermin der international hochgelobten Show "The Masked Singer" gab der Privatsender am Montag bekannt. Die Show werde an sechs Donnerstagen live aus Köln gesendet. Damit ist ProSieben nach eigenen Angaben der erste Sender, der das Format live ausstrahlt.
In der in Südkorea entwickelten Show treten Prominente aus verschiedenen Bereichen musikalisch gegeneinander an. Dabei tragen sie Masken, ihre Stimmen werden in den Interviews mit Moderator Matthias Opdenhövel verfremdet. Ein prominentes Rateteam kann nur spekulieren, welche Undercover-Sänger auf der Bühne stehen. Am Ende jeder Sendung muss der Teilnehmer mit den wenigsten Stimmen nach Hause und lässt die Maske fallen.
In den USA wurde "The Masked Singer" im Januar erstmals ausgestrahlt und bescherte dem Sender Fox teils herausragende Quoten. Hinter den Masken steckten etwa Sängerin La Toya Jackson, Schauspielerin Tori Spelling oder Rapper T-Pain, der die Show am Ende gewinnen konnte. dpa