Branchennews in Kürze:
Herrmanns Mediennotizen
Welkes Entschuldigung gilt nicht der Partei, Horrorserie und Quotentraum bei Sky, Weinstein entlässt Studiopräsidenten, britische Schauspielerinnen und #MeToo, Funk macht "Druck", Netflix expandiert.
Heute-Show. Und ihr Moderator Oliver Welke haben sich wie angekündigt in der Sendung vom 16. Februar beim AfD-Sachverständigen Dieter Amann entschuldigt - nicht ohne Spitze gegen die Partei. "Nur soviel an die Adresse der AfD und ihrer wütenden Fans, die uns zahlreich geschrieben haben: Da ihr ja in der Causa Amann die politische Korrektheit offenbar nun doch wieder zurückgeholt habt vom Müllhaufen der Geschichte, was toll ist - jetzt in keinem Fall nachlassen." Satiriker Welke empfahl der Partei: "Setzt Euch bitte auch in Zukunft weiter ein für Schwächere oder für diskriminierte Minderheiten. Vielleicht sogar mal für welche - und jetzt spinne ich wirklich total -, die nicht in Deutschland geboren wurden." dpa
Sky I. Widmet sich dem Plattenbau-Horror. Nicht mit einer Architektur-Doku, sondern einem Grusel-Zehnteiler in Eigenproduktion (mit Lago Film). Die Serie des Bezahlsenders handelt von einem 15-Järhigen, der nach dem Tod seiner Mutter mit dem Vater in einen Plattenbau zieht, der offenbar ein Eigenleben hat. Die Dreharbeiten sollen 2019 beginnen. SZ
Sky II. Feiert Fußball-Quotentraum - ohne den FC Bayern. Nie hatte eine Einzelpartie ohne Beteiligung von Bayern München mehr Zuschauer auf Sky als das Borussenduell am Sonntagabend: 1,29 Millionen Zuschauer waren dabei, als Gladbach zu Hause 0:1 gegen den BVB unterlag (Marktanteil: 4,5 Prozent. Insgesamt verfolgten 4,68 Millionen Zuschauer die Bundesliga am Samstag und Sonntag via Sky - noch ein Rekord. Der bisherige Rekordwert stammt vom 23. Spieltag der Saison 2011/12, als die Reichweite am Samstag und Sonntag bei 4,39 Millionen Zuschauern lag. Nicht eingerechnet in alle genannten Reichweiten sind die Abrufzahlen via Sky Go, Sky Ticket und die Out-of-Home-Reichweiten in den Sky Sportsbars. Unternehmensangaben
MeToo I. Führt zu einer weiteren Entlassung bei der Weinstein Company. Nach einer Klage wegen mutmaßlicher sexueller Übergriffe hat sich die Produktionsfirma von ihrem Studiopräsidenten David Glasser getrennt. Der Vorstand habe sich einstimmig zu dem Schritt entschieden. New Yorks Staatsanwalt Eric Schneiderman hatte vor einer Woche Klage gegen das frühere Unternehmen von Filmproduzent Harvey Weinstein eingereicht, dem Dutzende Frauen sexuelle Übergriffe vorwerfen. Geschäftsführung und Vorstand wussten laut Staatsanwaltschaft von dessen Verhalten und hätten dieses auch jahrelang hingenommen. Der bevorstehende Verkauf der Firma an eine Investorengruppe wurde wegen der Zivilklage in letzter Minute gestoppt. dpa
MeToo II. Britische Schauspielerinnen wollen es den amerikanischen gleich tun und gründen eine Initiative gegen Ausbeutung von Frauen. Fast 200 britische und irische Schauspielerinnen protestierten in einem offenen Brief gegen sexuelle Übergriffe und ungleiche Bezahlung in ihrer Branche. Sie riefen anlässlich der Verleihung der britischen Bafta-Filmpreise zu Spenden für eine neue Initiative auf, die Frauen unterstützen soll. Schauspielerin Emma Watson spendete rund 1,1 Millionen Euro, Unterzeichnerinnen der Initiative sind u.a. Keira Knightley und Emma Thompson. Sie seien durch die US-Initiative "Time's Up" (Die Zeit ist um) inspiriert worden. "Time's up" will der Belästigung von Frauen in der Filmindustrie und im amerikanischen Berufsalltag allgemein ein Ende bereiten. Das britische Pendant wird von der Frauenhilfsorganisation Rosa organisiert.
Neuen Ärger gibt es - nach Oxfam - in britischen Wohltätigkeitsorganisationen. Nach Belästigungsvorwürfen trat der Ehemann der 2016 ermordeten britischen Politikerin Jo Cox von seinen Ämtern in zwei Wohltätigkeitsorganisationen zurück. Er habe sich während seiner Arbeit für die Hilfsorganisation Save the Children im Jahr 2015 Frauen gegenüber unangemessen verhalten. Brendan Cox entschuldigte sich dafür. dpa
Funk. Dreht ab 19. Februar in Ahrensfelde und Umgebung eine neue Webserie. Unter der Regie von Pola Beck entsteht Druck (Foto oben) nach dem Vorbild der norwegischen Serie Skam. Im Mittelpunkt der ersten Staffel steht die 16-jährige, beliebte Hanna. Nachdem sie ihrer besten Freundin den Freund ausgespannt hat, steht sie alleine da. Die Geschichte wird nicht nur über die einzelnen Folgen auf Youtube erzählt, sondern auch über soziale Plattformen im Netz, darunter Instagram, Snapchat und Whats App, verlängert. Druck wird im Auftrag des ZDF für das öffentlich-rechtliche Jugendangebot Funk von Bantry Bay Productions (Der Club der roten Bänder/Bantry Bay ist eine Beteiligung von Beta Film) produziert. Erste Clips werden bereits im März online gehen. Unternehmensangaben
Netflix. Weitet sein Geschäft auf den Nahen Osten und Nordafrika aus. Das Unternehmen kündigte eine Partnerschaft mit OSN an, einem in der Region tätigen Sender für Pay-TV. Mit der Vereinbarung werden OSN-Abonnenten künftig auf Netflix-Inhalte zugreifen können. Es sei ein "ungewöhnlicher Deal", schrieb das Magazin Variety. 2017 hatten Netflix und Konkurrent Amazon dem Marktforschungsunternehmen IHS Markit zufolge dort gemeinsam rund ein Fünftel Marktanteil. Die einzige Netflix-Produktion auf Arabisch ist bisher ein Comedy-Special mit dem libanesischen Komiker und Schauspieler Adel Karam. dpa