
Heinz Bauer ordnet sein Erbe
Verleger Heinz Bauer steht offenbar davor, gesellschaftsrechtlich die Macht sukzessive an seine Töchter Yvonne, Mirja, Nicola und Saskia abzugeben. Sie sollen an neu gegründeten Töchtern des Verlagshauses direkt und indirekt beteiligt werden.
Verleger Heinz Bauer steht offenbar davor, gesellschaftsrechtlich die Macht sukzessive an seine Töchter Yvonne, Mirja, Nicola und Saskia abzugeben. Sie sollen an neu gegründeten Töchtern des Verlagshauses direkt und indirekt beteiligt werden.
Dazu gibt es konkrete Anzeichen: Der Zeitschriftenkonzern hat kürzlich neun neue GmbHs im Handelsregister eingetragen. Die Auszüge liegen dem Kontakter vor. Es sind die Bauer Programm GmbH, Bauer Food GmbH, Bauer Lifestyle GmbH, Bauer People GmbH, Bauer Women Digital GmbH, Bauer Living GmbH, Bauer Premium GmbH, Bauer Women GmbH, Bauer München Redaktions GmbH. Als Geschäftsführer aller GmbHs firmiert Zeitschriftenchef Andreas Schoo.
Hinter zwei dieser Kapitalgesellschaften, der Bauer Women Digital GmbH und der Bauer Food GmbH, deren Gesellschafterstruktur per Auszügen W&V vorliegen, steht die ebenfalls neu gegründete Yvonne Bauer Redaktions KG. Die Namensgeberin Yvonne Bauer ist als einzige Persönlich haftende Gesellschafterin eingetragen. Gewöhnlich lässt das auf die unternehmerische Führung schließen. Als Kommandisten fungieren jeweils Mirja, Nicola und Saskia Bauer. Ihre Einlage beträgt jeweils eine Millionen Euro. Wer Gesellschafter hinter den anderen GmbHs ist, ist nicht bekannt.
In den bunten Strauss an GmbHs dürfte die Bauer Media Group ihre schillernde Welt an Programm, Frauen- sowie Jugendtiteln unterbringen. Zum Zeitschriftenkonzern gehören unter anderem Objekte wie "TV Movie", "Life&Style" sowie "tina". Hinter den jüngsten GmbH-Neugründungen vermutet der Betriebsrat in einem Schreiben an die Mitarbeiter, dass Verleger offensichtlich seine Erbschaftsnachfolge regelt. Er hatte seinen Kindern bereits im Juni Gesamtprokura erteilt. Seiner Tochter Yvonne, die vor allem im Vertrieb für Furore sorgte, beförderte er jüngst in die Geschäftsleitung der Bauer Media Group. Nun sollen offenbar auch ihre Geschwister stärker an das Unternehmen gebunden werden.
Die Bauer Media Group hält sich hierüber bedeckt. "Im Nachgang zur Neuordnung der Konzernleitung wird über gesellschaftsrechtliche Veränderungen nachgedacht", erklärt Bauer auf Anfrage. Die strukturellen Veränderungen würden nicht zum Abbau von Arbeitsplätzen führen. Da wo Veränderungen stattfänden, würden die Beschäftigungsverhältnisse unter Anerkennung des jeweiligen Besitzstandes fortgeführt, teilte das Unternehmen weiter mit.