"Unser Ziel ist es, den regionalen Verlagen mit der Score Media Group eine gewichtige Stimme im nationalen Werbemarkt zu verleihen. Hierzu bringen wir maximale Reichweite mit regionaler Aussteuerbarkeit und starken, etablierten Zeitungsmarken zusammen", sagt Genzlinger, der darin eine "einmalige Chance sieht, den deutschsprachigen Werbemarkt nachhaltig zu verändern."

Zuletzt hatte es eher danach ausgesehen, als käme das Vermarktungsprojekt gar nicht mehr zustande. Seit der Unterzeichnung des LOI im vergangenen Herbst ist noch kein bindender Gesellschaftervertrag unterschrieben worden.

Im Gegenteil: Zuletzt hatte Wettbewerber - Springers Vermarkter Media Impact - versucht, einen Keil in das Projekt zu treiben. MI hatte begonnen, über 20 regionale Verlage zu umwerben. Die sogenannten Reichweitenverlage zwischen Osnabrück bis Nürnberg zählen zwar nicht zu den 11 Kerngesellschaftern von Score Media Group. Sie werden von dem Kernteam der großen Verlage, darunter Madsack, Du Mont, Verlagsgruppe Pressedruck,  SWMH, Ippen und andere  jedoch dringend gebraucht, um tatsächlich ein flächendeckendes Zeitungsangebot zustandezubringen, das in der Lage wäre, auch Springers "Bild" Konkurrenz zu machen.

Genzlinger muss die Score Media Group nun so aufstellen, dass sie das schafft und das Versprechen einlöst, tatsächlich ein "Crossmedia-Vermarkter" zu sein. Nachteilig dürfte sich dabei auswirken, dass das digitale Inventar der Tageszeitungen - OMS - unter das Dach des Digitalvermarkters Ströer geschlüpft ist und man für jeden einzelnen Crossmedia-Case die Kooperation suchen muss.


Autor: Judith Pfannenmüller

ist Korrespondentin für W&V in Berlin. Sie schaut gern hinter die Kulissen und stellt Zusammenhänge her. Sie liebt den ständigen Wandel, den rauhen Sound und die thematische Vielfalt in der Hauptstadt.