Bilanz des "SchleFaZ"-Sponsorings:
Hanse-Merkur probiert "geilen Scheiß" bei Tele 5
Die "schlechtesten Filme aller Zeiten" als Werbeumfeld? Aber ja, sagte sich Hanse-Merkur und griff beim Tele-5-Kult "SchleFaZ" als Sponsor zu. Die Bilanz.
Was spricht für ein echt schreckliches Werbeumfeld? Einiges. Eine Kooperation der besonderen Art haben Markus Jarre, Leiter Verkaufsmarketing Tele 5 und Saskia Gartzen, Leiterin Markenführung der Hanse-Merkur Versicherungsgruppe auf dem Best Practice Marketing Summit 2016 in München vorgestellt.
Das hanseatische Traditions-Versicherungsunternehmen sponserte die Tele-5-Kultsendung "SchleFaZ", die schlechtesten Filme aller Zeiten. Doch welche Marke wirbt freiwillig im Umfeld von schlechten Filmen, die auch noch als "geiler Scheiß" dem Zuschauer schmackhaft gemacht werden?
Wenn diese von TV-Satiriker Oliver Kalkofe kommentiert werden, entsteht bereits eine gewisse Distanz und auch ein Eventcharakter. Denn schlechte Filme gucken sei Entertainment pur, gemeinsam mit Freunden, einem Getränk und in distanzierter Überhöhung, sagt Carmen Schenkel, Geschäftsführerin September Strategie & Forschung in der anschließenden Podiumsdiskussion.
Das Gemeinschaftserlebnis sowie die hohe Überschneidung der Zielgruppe überzeugte dann auch Hanse-Merkur, wie die Unternehmens-Vertreterin verrät. Unter dem Claim "Hand in Hand gemeinsam die schlechtesten Filme aller Zeiten zu überstehen" schaltete das Versicherungsunternehmen im Frühsommer Werbebanner, die thematisch zum Film oder zur Marke Hanse-Merkur passten. So etwa Hinweise auf eine Reiseversicherung während eines "King Kong"-Films, als der Affe die Zwergenmenschlein auf seiner Hand transportiert. Oder die Versicherung sorgte für Beistand bei Riesenspinnen.
Second Screen spielte eine große Rolle
Ziel des Sponsorings der Tele-5-Reihe war nicht Abverkauf, sondern vor allem Markenbekanntheit und Image, sagt Saskia Gartzen von Hanse-Merkur. Für den Konzern zählte neben den TV-Reichweiten beim Zuschauer auch die rege Social Media-Community der Sendung, die vor allem auf Twitter unterwegs ist. Dafür wurden die On-Air-Elemente wie Cut-Ins und Sponsorings im Netz verlängert mit Posts, Tweets und mit Elementen auf der Senderhomepage. Der Second Screen sei prädestiniert für authentische Nähe, sagt Beraterin Schenkel.
Welche Bilanz zieht nun Hanse-Merkur? Positiv sei die Resonanz für den Versicherungskonzern gewesen, heißt es. Die Reaktionen gingen den Unternehmensangaben zufolge sogar so weit, dass die Twitter-Gemeinde sich eine Fortsetzung der Hanse-Merkur-Aktivitäten auch in der nächsten "SchleFaZ-Staffel" wünschte. Und die wird es geben, so Saskia Gartzen. Schließlich wollte der Konzern etwas Neues ausprobieren. Das hat dem Unternehmen zufolge funktioniert.
Aktuell sieht das dann bei Twitter so aus:
Morgen kommt ja bekanntermaßen Sharknado 4 auf @tele5 . Wir haben dazu mal etwas vorbereitet... ;-) #SchleFaZ pic.twitter.com/LDhmN6wK0p
— HanseMerkur (@HanseMerkurNews) 1. Dezember 2016