
WM-Aus:
Handel verramscht Deutschland-Trikots
Galeria Kaufhof bietet die deutschen Nationalelf-Trikots mit einem Trostrabatt an. Auch bei Amazon fallen die Preise.

Foto: Adidas
Nur einen Tag nach dem Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-WM haben die ersten Händler mit dem Verramschen der verbliebenen Fan-Artikel begonnen.
Die Warenhauskette Kaufhof lockte am Donnerstag unter dem Motto "Schade Deutschland" mit einem "Trostrabatt" von 40 Prozent auf die Trikots der deutschen Mannschaft. Im Netz bei Galeria-Kaufhof.de kostet aktuell ein Standard-Herren-Leibchen knapp 54 Euro. Ein Blick beim Online-Händler Amazon zeigt: Die Preise bei den verschiedenen Anbietern rauschen nach unten.
"Die Mannschaft" hatte das Trikot erstmals im Länderspiel gegen England am 10. November 2017 im Wembley-Stadion getragen. Die offiziellen Preise: Erwachsene zahlen 89,95 Euro, Kinder 69,95 Euro. Im Adidas-Online-Shop ist die Welt noch in Ordnung, hier gibt es keine Rabatte.
Das WM-Aus trifft aber auch den Hauptsponsor und Ausstatter der Nationalelf, Adidas. "Selbstverständlich sind wir enttäuscht, aber so ist der Sport. Mal gewinnt man, mal verliert man", so eine Sprecherin. Adidas stehe aber weiter zu seinem Partner.
Die Herzogenauracher haben von allen bei der WM in Russland angetretenen Mannschaften zwölf Teams unter Vertrag und damit mehr als die Konkurrenten Nike, Puma oder New Balance. Mit Russland, Schweden, Mexiko, Spanien, Argentinien und Belgien hat es die Hälfte der von Adidas gesponserten Mannschaften ins Achtelfinale geschafft. Japan und Kolumbien spielen im Laufe des Donnerstags noch. Vom Erfolg eines einzelnen Teams sei man nicht abhängig, so die Sprecherin weiter.
Die Franken gehen weiterhin davon aus, weltweit mehr als acht Millionen Trikots zu verkaufen - und damit mehr als bei der WM 2014 in Brasilien.
Von den Preisrückgängen sind nicht nur die Adidas-Produkte betroffen. Die Supermarktkette Rewe kündigte an, dass WM-Fan-Artikel "nun größtenteils preisreduziert werden". Rewe-Chef Lionel Souque hatte sich einen zusätzlichen Umsatz von zwei Prozent in den WM-Wochen erhofft - allerdings nur, wenn Deutschland im Turnier bleibt. Konkurrent Real überlegt nach Angaben eines Sprechers ebenfalls, "große Teile des WM-Sortiments zu rabattieren".