HD+: Astra überzeugt zwei Drittel zu bezahlen
Bis Ende März zählt HD+ mehr als 100.000 Kunden, die für den Empfang von RTL HD und Co. bezahlen. Damit zahlen 66 Prozent für Free-TV-Sender in HD-Qualität.
Zwar liest sich die Zahl von 114.000 zahlenden Zuschauern bei der "HD+"-Plattform von Astra erst einmal gering. Doch Wilfried Urner, CEO der HD Plus GmbH, und Managing Director Timo Schneckenburger werten diese Zahlen als Erfolg. Urner spricht gar von einer "kleinen Sensation". Damit hätten zwei Drittel – genau 66 Prozent - der 172.000 Haushalte, deren Gratisphase nach einem Jahr ausgelaufen ist, gegen 50 Euro mit der Astra-Tochter verlängert. Mit so einem hohen Wert haben die Astra-Leute nicht gerechnet.
Urner und Schneckenburger haben am Montag erstmals nach fast eineinhalb Jahren Bilanz beim Service HD+ gezogen. Im November 2009 gestartet, beziehen bis Ende März 769.000 Haushalte eines der verschlüsselten Pay-HD-Programme RTL, Sat.1, ProSieben, Vox, Kabel1, RTL II, Sport 1 und Sixx. Diese Zahl setzt sich zusammen aus den 114.000 zahlenden Nutzern und 655.000 Haushalten, die bis Ende März in der Gratis-Phase gesteckt haben, die ein Jahr dauert. Schneckenburger geht davon aus, dass sich HD+ weiter "in diesem Korridor bewegen wird" und zwei Drittel der Nutzer überzeugen kann, den anfangs kostenlosen HDF-Service nach einem Jahr gegen einen Service einzutauschen, der es erlaubt, für 50 Euro pro Jahr speziell acht private Free-TV-HD-Programme zu sehen. Die Digital-Receiver und CI-Module für vorhandene Geräte eignen sich auch für den Empfang unverschlüsselter HD-Programme beispielsweise Das Erste HD, ZDF-HD, Arte-HD und Servus TV.
Im Juni wird die Palette der "HD+"-Empfangsmöglichkeiten erweitert. Dann können auch Satellitenkunden von Sky mit ihrem HD-Receiver das Angebot sehen. Eine neue Smartcard ist nicht notwendig, Astras HD+ wird auf der vorhandenen Karte freigeschaltet. Ausgebaut werden soll auch das Angebot an HD-Privatsendern; ein weiterer hat laut Urner bereits zugesagt. Mit den Öffentlich-Rechtlichen – vor allem das ZDF reibt sich an diversen Funktionalitäten wie Restriktionen bei der Aufzeichnung auf Festplatte und bei der Archivierung sowie beim TimeShifting von TV-Sendungen – würden "sehr gute Gespräche" geführt. Auch wenn weitere Sender hinzukommen: Für 2011 sind für HD+ weiterhin 50 Euro fällig.
Für einen weiteren Schub soll auch "HD+ Interaktiv" sorgen. Das auf neuen Hybrid-Boxen basierende Projekt erlaubt den parallelen Zugriff auf das Internet und wird in diesen Tagen auf der Anga Cable präsentiert. Spätestens zur IFA im Spätsommer soll der Service samt dem passenden Portal von HD+ laufen. Zu diesem Zeitpunkt wollen Urner und Schneckenburger auch eine weitere Kooperation mit der Telekom präsentiert.