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Gute Quoten, viele Kommentare zum EM-Aus
Mit Würdigungen, Kritik an Bundestrainer Joachim Löw sowie einer Prise Humor haben Nutzer und Nutzerinnen bei Twitter auf das bittere EM-Aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft reagiert.

Foto: Shutterstock
Die EM 2020 ist für Deutschland nun Geschichte, ebenso wie die Zeit von Jogi Löw als Bundestrainer. Für viele Fans kam der Abschied von Löw viel zu spät, andere würdigen die Leistung des Trainers, die mit immerhin mit einem WM-Titel gekrönt wurde. "Und trotzdem: Danke, Jogi. War fußballerisch schon keine so schlechte Zeit", schrieb ein Nutzer am Dienstag zur 0:2-Niederlage der deutschen Nationalelf im Achtelfinalspiel in London gegen England. "Vielen Dank für Ihren Anteil an dem schönsten Moment, den ich in meinem Leben als Fußballfan bisher erleben durfte", schrieb ein anderer zu einem Foto von Löw mit dem Weltmeisterpokal im Jahr 2014.
Dem könnte man sicher zustimmen. Allerdings werden die gescheiterten Anläufe bei der WM 2010 und der EM 2012, bei denen Deutschland jeweils im Halbfinale ausgeschieden ist, von einigen Experten auf eine falsch gewählte, viel zu ängstliche Taktik der Mannschaft zurückgeführt werden. Es wäre also möglicherweise mehr drin gewesen mit "der goldenen Generation". Einen besseren Fußball als 2010 hat Deutschland zumindest bis zum Halbfinale vermutlich nie gespielt.
Andere Stimmen waren daher durchaus kritischer: "Die bleiernen Löw-Jahre sind endlich zu Ende, viel zu spät", postete jemand. Andere nahmen es mit Humor: "Ab morgen dann wieder 80 Mio Virologen", schrieb eine Nutzerin. "Morgen ersma in allen Discountern den Schland-Merch günstig aufkaufen", hieß es von einem anderen Nutzer.
Boersen Aktuell merkt an, dass sich der DAX-Kurs in der Löw Zeit sehr gut entwickelt habe.
Bei Instagram äußerte sich Thomas Müller emotional zum EM-Aus.
Cathy Hummels trauert mit dem kleinen Sohn nach dem Ausscheiden ihres Mannes:
DFB-Sponsor Adidas kommentiert die Niederlage bei Instagram so:
"Kopf hoch! Ihr habt bis zum Schluss gekämpft, das Quäntchen Glück hat heute einfach gefehlt."
Freude in England
Englands ehemaliger Nationalspieler Wayne Rooney freute sich über den Sieg: "Gut gemacht, Jungs". Zahlreiche Nutzer und Nutzerinnen spielten auch auf die Fußball-Hymne "Three Lions" an, in der es "Football's coming home" heißt. Eine Art Mantra der englischen Fans mit Blick auf die Sehnsucht nach einem Titelgewinn.
Immer wieder wurde aber auch über die angesichts der Corona-Lage in Großbritannien umstrittene Entscheidung gesprochen, mehr als 40 000 Zuschauer und Zuschauerinnen ins Wembley-Stadion in London zu lassen. "Die Kinder haben #ENGGER nur geguckt, um im Herbst besser nachvollziehen zu können, warum sie wieder im Wechselunterricht sind", schrieb einer.
Die Einschaltquoten waren hingegen gut: Durchschnittlich 27,36 Millionen Menschen sahen die Live-Übertragung der 0:2-Niederlage gegen England am Dienstagabend in der ARD. Der Marktanteil lag bei 76,5 Prozent. Der bisherige Bestwert der EM waren die 25,74 Millionen (71,4 Prozent) beim Vorrunden-Unentschieden gegen Ungarn im ZDF.
Nach der Niederlage in London hatten die meisten Menschen keine Lust mehr auf Fußball - mehr als zwei Drittel der TV-Zuschauer schaltete um oder aus. Die Berichterstattung über das deutsche Team nach dem 0:2 schauten nur noch 7,89 Millionen Menschen (33,8 Prozent). Die Live-Übertragung des Spiels Schweden - Ukraine hatte mit 8,08 Millionen (34,2 Prozent) die wenigsten TV-Zuschauer bei den 21-Uhr-Spielen der K.o.-Phase. (dpa/st)