Sommerloch:
Guacamole mit Erbsen? "NYT" erntet Shitstorm und sät Rezepte
Erbsen in der Guacamole verärgerten vor einigen Tagen die US-Amerikaner - nun inspiriert das "grausame Experiment" der "New York Times" europäische Versuchsküchen.
Selbst das Phänomen des Shitstorms passt sich den sommerlichen Gepflogenheiten an: Die "New York Times" ist mit einem Riesenwirbel in den Juli gestartet. Dabei hat Autorin Melissa Clark im Blatt lediglich in der beliebten Rezeptespalte geraten, Erbsen in die Guacamole zu mischen. Das Avocado-Gericht ist in den USA gerade im Sommer eine begehrte Beilage unter anderem bei Barbecues.
Beliebt gemacht hat sich das Blatt mit der Zutat überhaupt nicht: Ein Shitstorm ist über die "Panscher" herein gebrochen. Selbst ein gewisser Barack Obama protestierte via Twitter gegen die Erbsenbeigabe – und stärkte so im Social Web die Phalanx derer, die die "NYT"-Mischung mit Verachtung überschütteten. "Respect the nyt", twitterte der US-Präsident, "but not buying peas in guac. onions, garlic, hot peppers. classic." Zwiebeln, Knoblauch und Chili also gehören in die Guacamole des guten US-Amerikaners - und sonst nichts. Mehr als 16.000 Retweets hat Obamas Reduktion aufs Wesentliche erfahren:
respect the nyt, but not buying peas in guac. onions, garlic, hot peppers. classic. https://t.co/MEEI8QHH1V
— President Obama (@POTUS) 1. Juli 2015
Das "grausame Experiment" der Zeitung (wie auf im Social Web zu lesen war ...) ist schnell zum Klick-Hit geworden und hat kurzfristig auf der Website der "New York Times" Themen wie den Präsidentenwahlkampf oder die Griechenland-Krise als meistgelesene Story vom Thron gestoßen. Mag sein, dass der Sturm inzwischen wieder etwas abgeflaut ist. Inspiriert hat der Guacamole-Streit die Medien weltweit. Eine Rezeptflut zu verschiedenen Varianten der Avocadocreme ergießt sich über Europa, meist hing im Anschluss an Berichte über den Guacamole-Eklat ein "Originalrezept" dran.
Übrigens: Wer es nicht so genau nimmt, kann es ja mal mit den Erbsen probieren. Die Hülsenfrüchte verhindern laut "New York Times", dass sich der Dip unappetitlich braun färbe - und sie sorgen offenbar für eine süßliche Geschmacksnote im Gericht.