
Gruner + Jahr verlässt Russland
Jetzt ist es offiziell: Gruner + Jahr gibt das Russlandgeschäft auf. Wie W&V bereits vermeldete, verkauft die Bertelsmann-Tochter ihre russischen Titel an die Axel Springer AG.
Jetzt ist es offiziell: Gruner + Jahr zieht sich aus Russland zurück. Wie W&V bereits vermeldete, verkauft die Bertelsmann-Tochter ihre russischen Titel an die Axel Springer AG. Das bestätigten nun beide Verlage in Pressemitteilungen.
Die Springer-Tochter Axel Springer Russia hat 100 Prozent der Anteile an G+J Russland erworben. Das Portfolio umfasst die das Reportagemagazin "Geo", das People-Magazin "Gala Biografia", den Reisetitel "Geo Traveller" und das Kindermagazin "Geolenok" sowie die Online-Angebote geo.ru, moi-roditeli.ru (die russische Website "Eltern") und moizvezdi.ru (eine Promi-Website). Die Marken führt Springer künftig in Lizenz weiter. Die Übernahme erfolgt zum 1. Dezember. Die russischen Kartellbehörden müssen sie noch genehmigen.
G+J engagiere sich weiter in den internationalen Märkten, "in denen wir bereits eine herausragende Stellung haben beziehungsweise eine solche auch erlangen können", sagt Torsten-Jörn Klein, G+J-Vorstandsmitglied und Leiter G+J International. In Russland hätte G+J diese Position nur durch unverhältnismäßig viele und teure Zukäufe erreicht.
Ralph Büchi, President Axel Springer International, bezeichnet den Kauf als "wichtigen Schritt auf dem strategischen Weg der Internationalisierung und Digitalisierung". Springer gibt in Russland bereits das Wirtschaftsmagazin "Forbes", den Nachrichtentitel "Newsweek", die russische "Computer-Bild" und das People-Magazin "OK!" heraus
Der Kaufpreis für die Russland-Titel soll sich dem "Handelsblatt" zufolge auf eine niedrige einstellige Millionensumme belaufen. Für die Zeitschriftenlizenzen würden noch mehrere Hunderttausend Euro fällig.