
Gruner + Jahr trennt sich von News-Chef Schönwandt
Matthias Schönwandt hat gegen Richtlinien des Gesellschafters Gruner + Jahr verstoßen. Nach nur drei Monaten ist er seinen Job Chef der österreichischen Verlagsgruppe News wieder los.
Matthias Schönwandt ist seinen Job als Boss der österreichischen Verlagsgruppe News nach nur dreieinhalb Monaten wieder los – "mit sofortiger Wirkung", wie Mehrheitsgesellschafter Gruner + Jahr am Dienstag per Mitteilung kundtut. Schönwandt gehe "in beiderseitigem Einvernehmen", betont man dazu in Hamburg. Begründet wird der Abgang mit "internen Vorgängen", die mit den Richtlinien von Gruner+Jahr nicht vereinbar seien und einen "Verstoß gegen das gültige Regelwerk von Gruner + Jahr" darstellten.
Torsten-Jörn Klein, Auslandsvorstand G+J, wörtlich: "Es gibt bei Gruner + Jahr ein für alle Mitarbeiter weltweit verbindliches Regelwerk, das die Spielregeln im Rahmen der unternehmerischen Tätigkeit regelt. Gegen diese internen Regeln hat Matthias Schönwandt nach eingehender interner Prüfung und Dokumentation verstoßen. Ich denke, dass alle Mitarbeiter der News -Gruppe und alle Geschäftspartner des Verlages, Matthias Schönwandt in der kurzen Zeit als Geschäftsführer und als Mensch sehr zu schätzen gelernt haben. Dennoch hat er einen Fehler begangen, der nicht geduldet werden kann." Es sei nurmehr der Weg der einvernehmlichen Vertragsaufhebung möglich gewesen. Über die "Vorgänge" habe man aber "Stillschweigen vereinbart". Fest steht: News-CFO - und -COO Johannes Werle übernimmt interimistisch.
Schönwandt hat erst im Februar bei der Wiener Verlagsgruppe angeheuert und die Nachfolge von Oliver Voigt angetreten, der zu "Österreich" wechselte. Matthias Schönwandt führte zuvor den Deutschen Supplementverlag mit der TV-Beilage "RTV", auch eine Bertelsmann-Tochter. Bertelsmann gehört die Mehrheit an Gruner + Jahr, dem Hamburger Konzern wiederum die Mehrheit an der News-Gruppe.