
Gruner + Jahr:" Brigitte Mom" kommt öfter
"Brigitte Mom" kommt im nächsten Jahr mit zwei weiteren Ausgaben an die Kioske. So sind im Frühjahr und Herbst je eine Ausgabe geplant. Der Verlag nimmt außerdem zu Gerüchten über einen neuen "Brigitte"-Ableger Stellung.
Die zum Hamburger Zeitschriftenhaus Gruner + Jahr ("Stern", "Geo") gehörende Frauenzeitschrift "Brigitte" will im nächsten Jahr zwei weitere Ausgaben ihres im September diesen Jahres gestarteten Ablegers "Brigitte Mom" auf den Markt bringen. Dies kündigte Felix Friedlaender, Verlagsleiter der Brigitte-Gruppe, an. So sind im Frühjahr sowie im Herbst jeweils eine Ausgabe geplant. Damit reagiert die Bertelsmann-Tochter auf den Auflagenerfolg der ersten Ausgabe. Hiervon verkaufte das Printhaus bislang rund 70.000 Exemplare sowie 20 Anzeigenseiten. Gedruckt hatte der Verlag hingegen rund 180.000 Exemplare, davon einen Teil im handlichen Pocket-Format.
Gerüchten, dass Gruner + Jahr einen zweimonatlichen Titel im gehobenen Frauensegment unter dem Label "Brigitte" startet, erteilte Friedlaender eine Absage. Allerdings betonte er gegenüber W&V-Online, dass er für das neue Zeitschriftenprojekt verantwortlich sei. Nähere Einzelheiten nannte er aber nicht. Volker Breid, Verlagsgeschäftsführer People/Familie/People, hatte erst vor Kurzem angekündigt, dass das Printhaus am Baumwall eine Zeitschrift entwickelt habe, die kurz vor der Marktreife stünde.
Das Flaggschiff Brigitte steht 2011 im Anzeigen- und bei der Auflagenentwicklung erheblich unter Druck: So brachen die Bruttowerbe-Erlöse von Januar bis September (ohne Medien) um sechs Prozent auf 50.457 Millionen Euro ein. Auch die Auflageentwicklung war in diesem Jahr bislang wenig zufriedenstellend. Die Abo-Auflage sank im 3. Quartal 2011 gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 9,4 Prozent auf 158.000 Exemplare, der Einzelverkauf gab sogar deutlicher kräftiger nach. Er sackte im dritten Quartal um zehn Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal ein. Als Grund für die schlechte Auflagenentwicklung führte Chefredakteurin Brigitte Huber unter anderem an, dass die Frauen immer mehr auch andere Medien wie Online oder TV-Sendungen nutzen würden, um sich zu informieren. Da die Zielgruppe aber nur über ein begrenztes Zeitbudget verfüge, schlägt sich dies zum Teil in der Entwicklung der Auflage wider. Für 2012 erwartet Friedlaender, dass das Anzeigengeschäft stabil bleibt und die verkaufte Auflage um rund drei Prozent zulegt.
Die "Brigitte"-Redaktion hat vor knapp zwei Wochen ihre neuen Redaktionsräume am Baumwall bezogen. So sind die rund 100 Redaktionsmitglieder in Großraum-Büros untergebracht, deren Umbau einen „siebenstelligen Betrag“ gekostet hat. Bislang hatten die Redakteure in Einzelbüros gearbeitet. Zudem gab es in der Redaktion 13 bis 14 Einzelressorts. Dieses System wurden laut Chefredakteur Andreas Lebert aufgegeben, um die Produktivität der Redaktion zu steigern. „Das bisherige System schien uns nicht mehr zeitgemäß“, so Lebert.