Dumpingangebote :
Groupon verärgert Verleger mit Abo-Rabatten
Zeitschriftenabos zum Schleuderpreis: Dumpingangebote von Groupon mit Rabatten von bis zu 96 Prozent beunruhigen so manchen Verleger.
Unmut über Aktionen auf dem Rabattportal Groupon herrscht derzeit bei einigen deutschen Zeitschriftenverlagen. Der Grund dafür sind Zeitschriftenabos, die auf Groupon zu Dumpingpreisen aktuell angeboten werden. So können Kunden bei einer aktuellen Aktion Jahresabonnements von "Stern", "Focus" und "Spiegel" mit einem Rabatt von bis zu 96 Prozent abschließen, berichtet der W&V-Schwestertitel "Kontakter" in seiner aktuellen Printausgabe (EVT: 05.03.).
Aber auch "TV Spielfilm", "Bild + Funk" und "Gong" werden demnach mit einem Rabatt von bis zu 89 Prozent angeboten. "Uns ist bekannt, dass es solche Angebote zuletzt für die Titel verschiedener Medienhäuser gab", erklärt ein Burda-Sprecher auf Anfrage. Das aktuelle Angebot "ist nicht von uns autorisiert und in unseren Augen unlauter. Wir werden daher entschieden dagegen vorgehen", so der Sprecher. Bei Gruner + Jahr heißt es dazu: "Grundsätzlich lehnen wir solche Angebote ab, denn sie schädigen Marken mit Billigstpreisen an Stelle relevanter Vertriebserlöse für hochwertigen Content. Der vorliegende Fall ist uns bekannt, und wir prüfen ein geeignetes Vorgehen."
Hinter den aktuellen Rabattaktionen bei Groupon steht die Dortmunder Eventus Media. Die Firma ist für eine Stellungnahme nicht erreichbar gewesen. Ein Groupon-Sprecher erklärt, dass es seit Jahren eine gute Zusammenarbeit mit dem Werbenden Buch- und Zeitschriftenhandel (WBZ) und Verlagen direkt gebe und es bislang keine juristischen Auseinandersetzungen gegeben habe. Und so halten auch nicht alle Verlage diese Abo-Rabatte für ungewöhnlich oder gar unlauter. Manche Häuser unterstützen die WBZler mit großzügigen Werbekostenzuschüssen, damit möglichst viele Abos abgeschlossen werden - um eine saubere IVW-Bilanz zu haben.
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