Groupon: Steiniger Weg zur Börse
Der Börsengang von Groupon verzögert sich. Nicht nur, dass das Schnäppchenportal seine Umsatzangaben halbieren musste. Zudem geht die zweithöchste Managerin des Unternehmens nach nur fünf Monaten zurück zu ihrem alten Arbeitgeber - Google.
Weitere Hindernisse auf dem Weg zum Börsengang für Groupon: Auf Druck von US-Aufsichtsbehörden musste das Schnäppchenportal Ende vergangener Woche seine Umsatzangaben halbieren. Bisher hatte das Unternehmen den gesamten Wert eines Rabattgutscheins in der Bilanz als Umsatz ausgewiesen. Das haben die US-Aufseher nun unterbunden: Groupon darf nur die Kommission anrechnen und so wurde aus den 713 Millionen US-Dollar Umsatz für das Geschäftsjahr 2010 über Nacht mal schnell 313 Millionen US-Dollar. Für das erste Halbjahr 2011 kann das Portal nun 688 Millionen Dollar anstatt 1,52 Milliarden Dollar verzeichnen.
Am selben Tag gab zudem Groupons zweithöchste Managerin, Margo Georgiadis, zuständig für das operative Geschäft, bekannt, dass sie hinschmeißen will. Georgiadis kam vor fünf Monaten von Google - und dahin geht sie nun auch zurück. Wie die "FTD" berichtet, hatte Georgiadis offenbar "Abstimmungsschwierigkeiten“ mit Groupons jungem Chef Andrew Mason.
Groupon hatte Anfang Juni den Gang aufs Börsenparkett angekündigt und sich davon 750 Millionen US-Dollar an frischem Kapital erhofft. Zu dem Zeitpunkt hatten Beobachter dem Unternehmen sogar einen milliardenschweren Börsengang prophezeit, zumal Groupon ein Übernahmeangebot von Google in Höhe von angeblich sechs Milliarden Dollar ausgeschlagen hatte. Für Groupon wird es nun aber immer enger auf dem Markt. Immer mehr Nachahmer drängen auf den Markt. Zudem hat Google nun vergangene Woche Dailydeal, einen deutschen Konkurrenten von Groupon, aufgekauft.
lr/dpa