Griechenland ermittelt gegen "Focus"
Die griechische Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verleumdung, übler Nachrede und Verunglimpfung der Symbole des griechischen Staates gegen den "Focus".
Die Titelgeschichte des Nachrichtenmagazins "Focus" vom 22. Februar 2010 hat ein juristisches Nachspiel: "Betrüger in der Euro-Familie" lautete die Überschrift damals; gemeint waren damit die Griechen. Das Titelbild zeigte eine Fotomontage mit der Statue der Aphrodite von Milos, die dem Rest Europas den Stinkefinger zeigt.
Ende Juni nun sollen die Journalisten, die an der Story beteiligt waren, vorm Athener Landgericht aussagen. Hauptbeschuldigter ist "Focus"-Herausgeber Helmut Markwort, der bis Herbst 2010 auch Chefredakteur des Magazins war. Gegen ihn sowie neun Redakteure und Mitarbeiter des Magazins ermittelt die griechische Staatsanwaltschaft wegen Verleumdung, übler Nachrede und Verunglimpfung der Symbole des griechischen Staates - und darauf stehen Freiheitsstrafen von bis zu zwei Jahren.
Erstattet wurde die Strafanzeige von sechs Griechen, die die Geschichte offenbar nicht auf sich sitzen lassen wollen. Die Story enthalte unwahre und beleidigende Behauptungen, die sie als Teil des griechischen Volkes in ihren Rechten verletzten, sagen sie.