Networkagentur:
Grey verliert Marketingboss und Finanzchefin
Die Probleme für Grey-Deutschlandchef Dickjan Poppema häufen sich allmählich: CMO Michael Rewald und CFO Patricia Zimmermann verlassen überraschend die Agentur.
Das erste Halbjahr lief für Grey nicht berauschend. Kopfzerbrechen bereiten CEO Dickjan Poppema vor allem die Folgen des C&A-Etatverlusts. Der Modefilialist war für das Network ein wichtiger Großkunde: 30 Leute waren auf dem Etat beschäftigt. Vier Millionen Euro Agenturhonorar müssen irgendwie kompensiert werden. Das wird ein hartes Stück Arbeit.
Just in dieser schwierigen Situation wird jetzt bekannt, dass der für das Neugeschäft zuständige Chief Marketing Officer Michael Rewald auf dem Absprung ist. Der 41-Jährige wird Grey spätestens Ende des Jahres verlassen – genauso wie Finanzchefin Patricia Zimmermann, die ebenfalls geht. Das berichtet der "Kontakter" in der Ausgabe von diesem Donnerstag (28.6.).
Rewald ist seit 2002 bei der Grey-Gruppe beschäftigt, fast sein gesamtes Berufsleben lang. Er suche eine neue berufliche Herausforderung, heißt es. Rewald hat seine derzeitige Aufgabe erst im Januar 2017 von Christoph Pietsch übernommen, der damals zu DDB wechselte. Zimmermann war seit Oktober 2016 an Bord. Davor arbeitete sie 18 Jahre lang bei Saatchi & Saatchi. Zimmermann sei das Pendeln zwischen Düsseldorf und ihrer Heimatstadt Frankfurt zu anstrengend geworden, so hört man.
Die Suche nach einem Finanzchef dürfte schwierig werden
Beide Führungsposten müssen nun neu besetzt werden. "Was den CMO-Posten angeht, habe ich schon ein, zwei Ideen“, sagt Poppema: "Welche davon sich realisieren lässt, wird man sehen." Weitaus schwieriger dürfte sich die Suche nach einem Nachfolger für Finanzchefin Zimmermann gestalten. Das Problem: Wie schon lange bekannt, wird auch Grey-CEO Poppema das Network verlassen – spätestens Mitte 2019, so der Zeitplan. Da Agenturchef und CFO jedoch besonders eng zusammenarbeiten, dürfte wohl jeder künftige Finanzchef darauf bestehen, vorher den neuen CEO kennenzulernen. Über den Chefposten wird aber in der Grey-Europazentrale entschieden. Und London braucht noch Zeit.