Und das passierte am 10. Juli 1985: Die "Rainbow Warrior" ankerte im Hafen von Auckland, Neuseeland, bereit zur Fahrt zum Moruroa-Atoll, wo Greenpeace gegen französische Atombombentests protestieren wollte. Mitten in der Nacht platzierten Agenten des französischen Geheimdienstes zwei Sprengsätze am Rumpf und versenkten das Schiff. Ein Greenpeace-Fotograf, der 35-jährige Fernando Pereira, kam dabei ums Leben. Spätere Untersuchungen zeigten, dass die französische Regierung für den Anschlag verantwortlich war. Der damalige Verteidigungsminister Charles Hernu und Präsident Francois Mitterrand hatten vom Einsatz in Auckland gewusst. Nach ersten Dementis musste die französische Regierung zugeben, den Auftrag erteilt zu haben. Ein Schiedsgericht verurteilte Frankreich, an Greenpeace Schadensersatz in Millionenhöhe zu zahlen.

Im Dezember 1987  – nach Ende aller polizeilichen Untersuchungen – wurde das Schiff gesäubert und notdürftig repariert an die Nordostküste Neuseelands geschleppt. In der Matauri Bay erhielt es ein traditionelles Mâori-Begräbnis und fand in rund 30 Meter Tiefe seine letzte Ruhestätte. Mittlerweile ist das Wrack  Lebensraum für unzählige Meereslebewesen und ein beliebtes Ziel für Taucher aus aller Welt.


Autor: Frauke Schobelt

koordiniert und steuert als Newschefin der W&V den täglichen Newsdienst und schreibt selber über alles Mögliche in den Kanälen von W&V Online. Sie hat ein Faible für nationale und internationale Kampagnen, Markengeschichten, die "Kreation des Tages" und die Nordsee. Und für den Kaffeeautomaten. Seit 2000 im Verlag W&V.