Gottschalks "Wohlfühl-Halbe-Stunde" in der ARD
In seiner neuen Vorabend-Sendung "Gottschalk live" will Thomas Gottschalk nicht nur unterhalten, sondern auch informieren. Das Format solle "journalistische Relevanz" haben, dafür will er Promis empfangen aber auch Experten zu aktuellen Themen.
Thomas Gottschalk will mit "Gottschalk Live" nicht nur unterhalten, sondern auch informieren. Wie der 61-Jährige laut dpa am Freitag in Berlin sagte, will er eine "journalistische Relevanz" für seine neue ARD-Sendung am Vorabend. "Das darf nicht zu ernst sein, soll aber auch keine Lachnummer werden." In der Show will er Prominente empfangen, aber auch mit Experten über tagesaktuelle Themen sprechen.Es gebe aber auf keinen Fall eine "People-Sendung mit Hollywood-Schnipseln" und Bildern vom Roten Teppich. "Das ist die Wohlfühl-Halbe-Stunde vor der 'Tagesschau'".
Noch kürzlich hatte Gottschalk die Stunde vor acht Uhr als "Todeszone" bezeichnet. Die Live-Sendung startet am 23. Januar und läuft von da an montags bis donnerstags um 19.20 Uhr im Ersten - live, wie Gottschalk betonte: "Live is live, bis fünf vor acht - jeden Tag." Überziehen könne er wegen der 20-Uhr-"Tagesschau" wohl nicht, aber wenn er mal mitten im Satz abbrechen müsse, so habe das schließlich auch seinen Reiz.
In einer Probewoche sei die Sendung durchgespielt worden, erzählte Gottschalk, der zugleich ein Dutzend Themenideen (Partnerschaft, Facebook, Klitschkos Nierensteine) und Gäste-Vorschläge (Bryan Ferry, Sarah-Jessica Parker, Stephen King) einbrachte. Für ihn ist die Sendung ein "nach hinten gezogenes Frühstücksfernsehen und eine vorgezogene Late-Night". Seine Themenauswahl: "Das, was ich mit meiner Frau abends bespreche und Sie auch mit ihrer Frau besprechen."
Hinter dem Format steht eine 30-köpfige Redaktion unter der Leitung der WDR Mediagroup und Grundy Light Entertainment. Produktionsort ist das Humboldt-Carré in Berlin-Mitte. Er wohne keine 500 Meter vom Studio entfernt, sagte Gottschalk. Weitere Showpläne in der ARD - möglicherweise sogar am Samstagabend in Konkurrenz zu "Wetten, dass..?" - gebe es derzeit keine. "Ich plane nur bis März", so Gottschalk: Seine Vorabendsendung steht im Grundgerüst bis zum Frühjahr.
Der Entertainer hat am vergangenen Samstag nach rund 24 Jahren zum letzten Mal "Wetten, dass..?" im ZDF, moderiert. Nach W&V-Informationen könnte Johannes B. Kerner den Job übernehmen. Das neue Format und den neuen Sender hat Gottschalk anscheinend noch nicht ganz verinnerlicht. So sprach er von "Gottschalk täglich, oder wie heißt das?" und zeigte beim Foto-Termin das ZDF-Markenzeichen - zwei Finger vorm Auge.