Leicht wird es Gottschalk also nicht haben. „Der nächste Schlag muss sitzen“, so seine eigene Erkenntnis. Dafür hofft er auf Jauch. "Für Gottschalk ist die Allianz mit seinem ehemaligen Münchner Moderatoren-Spezi eine gewisse Risikoabsicherung: Jauch bringt deutlich mehr Erfahrung im Privat-TV mit als Gottschalk", sagt Roth. Wie die Erfahrung zeige, sei "der Erfolg im Fernsehen nicht beliebig reproduzierbar und das Publikum launisch". Christof Baron meint, das Duo werde "kaum funktionieren“, und empfiehlt dem 63-Jährigen gar: "Vielleicht sollte Gottschalk es wie Frank Elstner machen und eher im Hintergrund agieren, denn das Mediengeschäft an sich versteht er bestens."

Sollte sich RTL nicht ohnehin eher nach frischen Gesichtern für die jüngere Zielgruppe umsehen? "Ja, da insbesondere jüngere Zielgruppen mit Testimonials à la Gottschalk eher die Generation ihrer Eltern oder Großeltern verbinden. Darüber hinaus bietet sie keinerlei Projektionsfläche für die eigenen Wünsche und Bedürfnisse", meint Bahr. "Im Gegenteil, das kann schnell ‚traurig‘ wirken", so der Mediaexperte.


Autor: Lisa Priller-Gebhardt

Sie schreibt als Autorin überwiegend für W&V. Im Zentrum ihrer Berichterstattung steht die geschwätzigste aller Branchen, die der Medien. Nach der Ausbildung an der Burda Journalistenschule schrieb sie zunächst für Bunte und das Jugendmagazin der SZ, Jetzt. Am liebsten sind ihr Geschichten der Marke „heiß und fettig“.