
Ad Fraud:
Google löscht 2,7 Milliarden betrügerische Ads in 2019
Covid-19, Passerneuerung, Verbraucherkredite - Betrüger haben im vergangenen Jahr zu vielen Themen Anzeigen bei Google gebucht. 2,7 Milliarden davon wurden entdeckt und gelöscht. Ein Ende ist nicht in Sicht.

Foto: Google
Im vergangenen Jahr hat der Suchmaschinen-Riese Google 5.000 Anzeigen mit unterstellter betrügerischer Absicht gelöscht - und zwar pro Minute. In Summe wurden im Gesamtjahr 2019 2,7 Milliarden derartiger Ads aufgespürt und gelöscht. Das sind 17 Prozent mehr als im Vorjahr.
Insgesamt entfernte Google betrügerische Anzeigen von rund 21 Millionen Web-Seiten im Publisher-Netzwerk von Google. Außerdem wurden im vergangenen Jahr 1,2 Millionen Accounts von Werbekunden geschlossen.
In Sachen Phishing griffen Betrüger 2019 besonders gerne zu dem Trick, Menschen zur Erneuerung ihrer Pässe aufzufordern. Die dazu passenden Anzeigen wirkten täuschend echt, führten allerdings statt auf die Seiten von Behörden auf die Seite von Betrügern, die so versuchten, Kreditkarten- und Sozialversicherungsnummern abzugreifen. Ein anderer beliebter Trick sind vermeintliche System-Warnungen von Computern oder Mobiltelefonen, die Nutzer dann über einen prominent platzierten Link fehlleiten.
Allerdings werden nicht nur die Betrüger immer schlauer, sondern auch Google lernt dazu. Eigenen Aussagen zufolge können die internen Prüfteams Signale und Muster immer schneller erkennen und die sogenannten Bad Ads schneller entfernen. Entsprechend sank die Zahl dieser Werbeformen gegenüber dem Vorjahr um 50 Prozent.
Beliebt war bei Betrügern 2019 Werbung für Verbraucherkredite
Beliebt war bei Betrügern 2019 auch Werbung für Verbraucherkredite, die auf Websites mit irreführenden Informationen zu den Konditionen verlinkten. Als Gegenreaktion hat Google seine Werberichtlinien aktualisiert. Jetzt darf nur noch für Verbraucherkredite geworben werden, die auf ihrer Website oder in ihrer App explizit über Gebühren und Risiken informieren. Durch die neue Richtlinie konnte Google 9,6 Millionen Verbraucherkreditanzeigen löschen - doppelt so viele wie noch 2019.
"Wir wissen, dass Betrüger ihre Taktiken weiterentwickeln und neue gesellschaftliche Themen entstehen", schreibt Scott Spencer, Vice President Product Management, Ads Privacy und Safety, in einem Blogbeitrag. Ein Beispiel sei Covid-19, in dessen Zusammenhang man ebenfalls schon mehrere Zehnmillionen Ads gelöscht habe. "Aber wir werden weitermachen und sicherstellen, dass wir unsere Nutzer, Werbekunden und Publisher auf unseren Werbeplattformen vor den Betrügern schützen."