Influencer-Marketing:
Google Fundo: Virtuelle Treffen gegen Bezahlung
Google testet gerade eine neue Monetarisierungsmöglichkeit für Influencer, die eine Alternative zu Werbeeinnahmen darstellt. Fundo heißt die Plattform aus Googles Ideen-Labor Area 120.
Still und heimlich hat Google eine neue Digital-Event-Plattform aus seinem Ideen-Labor Area 120 zur Beta-Reife geführt. Influencer, insbesondere Youtuber können ihre Fans in Zukunft über den Service "Fundo" zu virtuellen Meet & Greets und anderen kostenpflichtigen Online-Veranstaltungen einladen. Insbesondere für Online-Persönlichkeiten, für die es immer schwieriger wird, sich über Werbepartner zu finanzieren oder deren Glaubwürdigkeit aufgrund von zu viel Werbung leidet, könnte das Projekt ein echter Ausweg sein.
Area 120: Ideen-Labor und Inkubator in einem
Ein Google-Sprecher bestätigte die Prüfung in einer Stellungnahme gegenüber dem amerikanischen Entertainment-Portal Variety: "Eines der vielen Projekte, an denen wir bei Area 120 arbeiten, ist Fundo, eine Audience-Engagement und Monetarisierungs-Plattform für Youtuber. Wie andere Projekte der Area 120 befindet sich das Experiment noch in einem sehr frühen Stadium. Im Moment gibt es also noch nicht so viele Details zu berichten."
Google startete Area 120 im Jahr 2016 als eine Art interner Startup-Inkubator. Die Einheit hat eine Reihe verschiedener Anwendungen und Dienste getestet: Von Anwendungen, die Kindern beim Lesen helfen, bis hin zu Kundendienst-Tools für kleine Unternehmen. Einige der Apps von Area 120 sind der Öffentlichkeit über Google Play und den App Store zugänglich.
Der neue Service ist bisher kaum bekannt
Fundo hingegen wurde bisher unter dem Radar entwickelt und nicht kommuniziert. Die Fundo-Website informiert nur über die wichtigsten Eckpunkte und nennt es einfach "ein experimentelles Projekt innerhalb von Area 120, derzeit in der Beta-Phase". Youtuber und Content-Schaffende anderer Social-Media-Plattformen können sich jedoch registrieren, um exklusiver Tester zu werden.
Erste Youtuber testeten die kostenpflichtigen Hangouts bereits mit Fans. Der amerikanische Gaming-Influencer KreekCraft veranstaltete sein erstes Meet & Greet für umgerechnet neun Euro pro Teilnehmer auf Fundo bereits im Juni, doch erst im August erregte das neue Tool auf Twitter Aufsehen.
Die Einnahmen kommen zu 100 Prozent den Content-Erstellern zu
Fundo appelliert an die Fans, an den Veranstaltungen teilzunehmen, um ihre Lieblinge zu unterstützen. "Die Online-Stars verbringen viel Zeit damit Videos zu erstellen und um dies auch weiterhin tun zu können, sind sie auf die Unterstützung der Zuschauer angewiesen", lautet es im FAQ-Dokument, das potenziellen Teilnehmern zur Verfügung steht. "Die Einnahmen aus Fundo-Veranstaltungen fließen direkt in die Unterstützung der Kanäle."
Zusätzlich zu den Video-Chat-Funktionen und Zahlungsdiensten hat Fundo auch ein Warteschlangensystem implementiert, das dafür sorgt, dass diese virtuellen Meetings exklusiv bleiben, ohne die Fans zu frustrieren. "Veranstaltungen auf Fundo können sehr beliebt sein", heißt es in den FAQs des Dienstes. "Bitte versucht Geduld zu haben. Der Creator wird sich um jeden kümmern."