
Globale Medienbranche macht mehr Umsatz als vor der Krise
Mehr Umsatz als 2008 hat den Medien weltweit das Jahr 2010 eingebracht - so eine Studie von PriceWaterhouseCoopers. Jeder vierte Dollar stammt bereits aus digitalen Medien - Tendenz steigend.
Weltweit meldet sich die Medienindustrie nach dem Einbruch im Krisenjahr 2009 stark zurück - und schon jeder vierte Dollar stammt aus dem digitalen Geschäft. Die Branchenerlöse aus Werbung, Konsumentenausgaben und Zugangsentgelten haben im vergangenen Jahr weltweit um 4,6 Prozent auf annähernd 1,42 Billionen US-Dollar zugelegt und übertreffen damit den bisherigen Höchstwert von 2008. Im Jahr vor der Krise sind 1,39 Billionen US-Dollar weltweit mit Medien umgesetzt worden. Diese Zahlen legt die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PriceWaterhouseCoopers (PwC) im "Global Entertainment and Media Outlook: 2011 - 2015" vor - und toppt damit die eigene Vorhersage, die erst 2011 wieder echtes Wachstum garantiert hat.
Und es geht weiter bergauf: PwC sieht den um 5,7 Prozent jährlich auf rund 1,87 Billionen US-Dollar im Jahr 2015 antsiegen. Der Erlös in Deutschland werde im gleichen Zeitraum um voraussichtlich 3,4 Prozent jährlich auf gut 103 Milliarden US-Dollar wachsen, heißt es. "Damit wäre Deutschland 2015 der weltweit viertgrößte Medienmarkt hinter den USA, Japan und China", so der Schluss der Berater.
Immer wichtiger werden dabei Internet und Co.: Auf digitale Medien entfällt 2015 demnach bereits ein Drittel der Erlöse. Zum Vergleich: Umsätze aus Downloads, Online-Werbung, Entgelte für Internetzugang und noch vieles mehr haben 2006 noch 15 Prozent an den gesamten Branchenerlösen ausgemacht, 2010 sind es bereits knapp 26 Prozent gewesen. In der Werbung werden digitale Kanäle immer wichtiger. Während die Werbeerlöse bis 2015 insgesamt um voraussichtlich 5,5 Prozent pro Jahr auf knapp 578 Milliarden US-Dollar steigen werden, prognostizieren die PwC-Experten für die Online-Werbung ein durchschnittliches Plus von 13 Prozent jährlich auf annähernd 130 Milliarden US-Dollar. Das mobile Internet gibt auch bei den Werbeausgaben das Wachstumstempo vor: Mit rund 25 Prozent Jahresdurchschnittswachstum sollen die Werbeerlöse von knapp 2,9 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr auf fast 8,7 Milliarden US-Dollar im Jahr 2015 steigen.
Das mit Abstand wichtigste Werbemedium bleibt allerdings das Fernsehen. Die Erlöse aus TV-Spots und Werbesendungen werden von 2010 bis 2015 im Jahresdurchschnitt um voraussichtlich 6,5 Prozent auf über 232 Milliarden US-Dollar zulegen, prognostiziert PwC. Die Zeitungen werden ihre Position als zweitwichtigstes Werbemedium in den kommenden Jahren zwar an das Internet verlieren, sie profitieren jedoch immer mehr von den online beziehungsweise den mit digitalen Ausgaben generierten Werbeerlösen, die nach PwC-Berechnungen 2015 über zehn Prozent der gesamten Werbeeinnahmen der Zeitungen generieren sollen.
Des Weiteren geht PwC von einem Medienboom in Brasilien und China aus. Dem stehe eine schwache Entwicklung in Japan gegenüber. "Der nach den USA größte Medienmarkt der Welt wird in den kommenden Jahren unter den Folgen der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe leiden", so die PwC-Analyse.