Geldsegen für ProSiebenSat.1-Spitze
Die ProSiebenSat.1-Vorstände können offenbar nach der Übernahme des TV-Konzerns durch die Finanzinvestoren KKR und Permira mit Bonuszahlungen in Millionenhöhe rechnen.
Die ProSiebenSat.1-Vorstände können offenbar nach der Übernahme des TV-Konzerns durch die Finanzinvestoren KKR und Permira mit Bonuszahlungen in Millionenhöhe rechnen. Die bisherigen Mehrheitseigentümer, Investoren um den US-Milliardär Haim Saban, wollten "nach Vollzug des Anteilskaufvertrags in Anerkennung ihrer Leistungen" Sonderzahlungen an die Vorstände gewähren, zitiert die "Süddeutsche Zeitung" (Mittwochausgabe) aus der Angebotsunterlage. Im Gespräch seien offenbar Zahlungen in Millionenhöhe, schreibt die Zeitung. Vorstandschef Guillaume de Posch soll demnach den höchsten Betrag erhalten.
Ab sofort liegt das erwartete Kaufangebot für die restlichen Aktien des Medienkonzerns ProSiebenSat.1 vor. KKR und Permira wollen im Zuge des öffentlichen freiwilligen Übernahmeangebots 22,45 Euro je Vorzugsaktie und 28,7145 Euro pro Stammaktie zahlen, wie das neu gegründete Gemeinschaftsunternehmen Lavena Holding mitteilte. Das Angebot läuft bis 19. März und steht unter der Bedingung, dass Saban & Co. ihren Mehrheitsanteil tatsächlich an Lavena veräußern.
Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) rät Privatanlegern laut "SZ" von der Annahme des Angebots ab. Die Vorzugsaktien würden schlechter behandelt. Offenbar wollten KKR und Permira gar keine vollständige Übernahme. Dass ProSiebenSat.1 weiter börsennotiert bleiben solle, deutete ein DSW-Sprecher dahingehend, dass sich die Investoren einen späteren bequemen Ausstieg über die Börse offenhalten wollten.
Im Dezember hatten Permira und KKR mit Saban die Übernahme von 50,5 Prozent der Aktien an ProSiebenSat.1 zum Preis von rund drei Milliarden Euro vereinbart. Damit erhalten sie 88 Prozent der Stimmrechte und 13 Prozent der stimmrechtslosen Vorzugsaktien. Nach diesem Kauf wären die Finanzinvestoren zu einem Übernahmeangebot für die übrigen Aktien verpflichtet. Statt dessen hatten sie sich bereits Mitte Dezember entschieden, ein freiwilliges Übernahmeangebot zu unterbreiten.